„Chor jener Erinnyen“ von Marion Poschmann: Die Tabuisierung des Unheimlichen

Mathilda, Birte und Olivia Kontakt haben sich seit dieser Zeit Schulzeiten. Jetzt treffen sie in einer Jagdhütte im Wald wieder zusammen, wie die Hexen zwischen Macbeth, in Marion Poschmanns jüngstem Roman Chor jener Erinnyen. Und wer sich an die Verfilmung des Dramas durch Joel Coen aus dem Jahr 2021 erinnert, wird den Vergleich zwischen den drei Freundinnen und den Hexenwesen, die in jener Coen-Adaption wie Vögel wirkten, beim Lesen zusehends besser wiederholen. Darin glichen die Hexen seltsamen Vögeln.

Denn Poschmann, eine jener klügsten und renommiertesten deutschsprachigen Autorinnen ihrer Generation, erzählt in Chor jener Erinnyen nicht nur die Geschichte jener drei Freundinnen, in deren Mittelpunkt die Lehrerin Mathilda steht. Sie rührt mit dieser Konstellation an eine verschwieg