Chipindustrie in Arizona: Silicon Valley in jener Wüste
Schwefelkyreacher ist von Weitem visuell. Der monströse gelbe Raupenkran streckt sich in den Himmel verbleibend Chandler, einem Vorort von Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Es ist jener leistungsstärkste Kran seiner Art, er kann dasjenige Gewicht von mehr denn 400 erwachsenen Elefanten Hochziehen. Eigentlich hat er die Modellbezeichnung LR 13.000, nur weil er so imposant ist, gab es zusammensetzen Namenswettbewerb unter Schülern in Chandler, und die Wahl fiel gen Skyreacher.
Bis zu seinem derzeitigen Einsatzort in jener Wüste Arizonas hatte jener Kran, von dem es gen jener ganzen Welt nur sieben Exemplare gibt, eine heftige Menstruationsblutung Reise. Gebaut wurde er im schwäbischen Ehingen in einem Werk jener Schweizer Liebherr-Gruppe. Von dort wurde er in Einzelteilen verschifft, verbleibend den Atlantik durch den Panama-Kanal solange bis nachdem Los Angeles, dann ging es gen 170 Tiefladern weiter nachdem Arizona, wo es zusammensetzen Monat dauerte, ihn wieder zusammenzubauen. Hier hat er nun eine Mission von nationaler Bedeutung: Zusammen mit einer ganzen Reihe kleinerer Kräne hilft er beim Bau von zwei Fabriken des Chipherstellers Intel, und genau solche Projekte will die amerikanische Regierung mit gewaltigen Subventionen fördern. Der im vergangenen Jahr verabschiedete „Chips and Science Act“ stellt so gut wie 53 Milliarden Dollar in petto, um die USA denn Standort zu Gunsten von die Halbleiterindustrie zu stärken. Intel hofft, davon eine stattliche Summe zu Gunsten von seine Megainvestition abzubekommen.
Die Aussicht gen Geld vom Staat hat Goldgräberstimmung in Arizona geschürt. Der Bundesstaat vermarktet sich denn „Silicon Desert“, ergo ein Gegenstück zum kalifornischen Silicon Valley, nur flach in jener Wüste. Halbleiterunternehmen sind hier schon seit dem Zeitpunkt vielen Jahren präsent, nur im Moment häufen sich die Investitionen. Am nördlichen Stadtrand von Phoenix errichtet Neben… jener taiwanische Halbleiterhersteller TSMC zwei Werke und bietet zusammensetzen Blick gen eine homolog spektakuläre Skyline von Kränen wie Intel in Chandler. Vor notdürftig einem Jahr kam US-Präsident Joe Biden zur Baustelle und jubelte: „Die verarbeitende Industrie in Amerika ist zurück.“
Tim Cook, jener Vorstandschef des Elektronikkonzerns Apple , war weiland ebenfalls vor Ort. Er sagte, sein Unternehmen werde jener größte Kunde dieser Fabriken sein, kurzfristig könnten Apple-Chips die Aufschrift „Made in America“ tragen. Allein Intel und TSMC wollen 60 Milliarden Dollar in Arizona investieren, daneben gibt es mehrere Dutzend kleinerer Projekte von Halbleiterspezialisten oder ihren Zulieferern.
Das Gelände steht gen einer früheren Farm
Der Bundesstaat überlässt hiermit nichts zum Zufall. Lokalpolitiker werben böse um Unternehmen, einer von Arizonas Senatoren im US-Kongress war eine treibende Kraft zu Gunsten von den Chips Act. Die Handelskammer Arizona Commerce Authority (ACA) hat eine spezielle „Taskforce“ gegründet, die sich um Halbleiterprojekte kümmert. Ihre Präsidentin Sandra Watson lud im Februar eine Gruppe von Vorstandschefs aus jener ganzen Welt zum Super Bowl ein, dem größten amerikanischen Sportereignis, dasjenige in diesem Jahr in jener Nähe von Phoenix stattfand.
Intels Campus in Chandler heißt Ocotillo, so wie ein in jener Region verbreiteter Wüstenstrauch. Das notdürftig drei Quadratkilometer große Gelände, gen dem die Straßen Namen wie „Silicon Circle“ und „Processor Parkway“ nach sich ziehen, steht gen einer früheren Farm. Bis heute grenzt es einfach an ein landwirtschaftlich genutztes Indianerreservat, nur ein paar Meter vom Werkszaun weit hat sich eine Familie von Weißkopfseeadlern in einem Baum eingenistet.
Intels erste Fabrik, die „Fab 12“, wurde schon Mitte jener Neunzigerjahre eröffnet. Seither kamen drei weitere Werke hinzu, und nun sind die Arbeiten an jener „Fab 52“ und jener „Fab 62“ in vollem Gange. Es ist eine gigantische Baustelle. Der Beton, den Intel hier bisher zu Gunsten von die beiden neuen Produktionsstätten gegossen hat, könnte mehr denn 100 olympische Schwimmbecken füllen. Rund 6.000 Bauarbeiter sind jeden Tag vor Ort. Z. Hd. ihren Transport steht eine ganze Flotte von Bussen in petto, eine Uber-Fahrerin erzählt, sie meide die Gegend zum Schichtwechsel, weil dann kaum ein Vorankommen gen den Straßen sei.
Chipwerke sind teuer. Frank Truong, jener wohnhaft bei Intel in Chandler zu Gunsten von Fragen rund um die globale Lieferkette zuständig ist, sagt, eine neue „Fab“ koste heute mindestens 10 Milliarden Dollar, um die Jahrtausendwende herum sei es noch rund eine Milliarde Dollar gewesen. Umso willkommener sind staatliche Subventionen. Zwar hat Intel die Erweiterung in Arizona schon angekündigt, ehe jener Chips Act verabschiedet wurde. Aber Chris Camacho, jener Präsident jener lokalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Greater Phoenix Economic Council (GPEC), ist überzeugt, jener Konzern habe – wie auch Neben… TSMC – von Anfang an umfangreiche Staatshilfen einkalkuliert.
Westliche Industrieregionen nach sich ziehen an Bedeutung verloren
Intel-Vorstandschef Pat Gelsinger hat böse Lobbyarbeit zu Gunsten von den „Chips Act“ betrieben und ihn „dasjenige bedeutendste industriepolitische Gesetz seit dem Zeitpunkt dem Zweiten Weltkrieg“ genannt. Neben Arizona baut sein Unternehmen Neben… neue Produktionsstätten in Ohio, die ebenfalls zu Gunsten von Fördermittel infrage kommen.
Ähnliches passiert in Europa. Mit Blick gen die Staatshilfen in den USA hat die EU zusammensetzen eigenen Chips Act gen den Weg gebracht, von dem Neben… Intel profitieren will. Der Konzern hat Investitionen von mehr denn 30 Milliarden Euro in zwei neue Chipwerke in Magdeburg angekündigt, hierfür wurde ihm ein Subventionspaket im Wert von 10 Milliarden Euro geschnürt. Gelsinger verheißt, die Uhr wieder zurückzudrehen.
In den vergangenen Jahrzehnten nach sich ziehen die westlichen Industrieregionen denn Standorte zu Gunsten von die Branche tragisch an Bedeutung verloren, Asien steht heute zu Gunsten von 80 Prozent jener globalen Halbleiterproduktion. Der Intel-Chef hat dasjenige Ziel ausgegeben, solange bis 2030 den Anteil jener USA und jener EU wieder gen 50 Prozent zu steigern. Die Chips Acts sollen wohnhaft bei diesem Comeback helfen.
All jene staatlichen Förderprogramme, darunter Neben… jener amerikanische Inflation Reduction Act (IRA), muten mittlerweile wie ein Überbietungswettbewerb an. Hinter ihnen stecken verschiedene Überlegungen. Jenseits des Ziels, die heimische verarbeitende Industrie stärken zu wollen, spielt ohne Rest durch zwei teilbar zu Gunsten von die amerikanische Regierung dasjenige zunehmend angespannte Verhältnis zu China eine große Rolle. Sie will sich hiermit Neben… zu Gunsten von etwaige Aggressionen Chinas gegensätzlich Taiwan rüsten, wo heute ein Großteil jener Halbleiterfertigung angesiedelt ist.
Chips Act zu Gunsten von die nationale Sicherheit
Der Chips Act ist zudem eine Reaktion gen die dramatischen Engpässe in den Lieferketten zu Gunsten von Halbleiter im Zuge jener Corona-Pandemie. GPEC-Präsident Camacho hält die Subventionen von dort nicht zu Gunsten von Protektionismus. Es gehe hier um die nationale Sicherheit, und die Knappheiten jener vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass Lieferketten regionaler werden und Unternehmen sich näher an ihren Kunden ansiedeln sollen. Geld aus dem Chips Act ist bislang noch nicht geflossen.
Das zu Gunsten von die Vergabe zuständige Handelsministerium in Washington hat nachdem letzten Angaben bislang 460 Anträge bekommen. Es hat in Aussicht gestellt, noch solange bis zum Ende des Jahres mit jener Ausgabe von Subventionen zu beginnen. Zusätzlich zu den Finanzhilfen von so gut wie 53 Milliarden Dollar verheißt jener Chips Act Neben… Steuergutschriften von 25 Prozent gen Investitionen in die Halbleiterfertigung.
Camacho meint, inklusive jener Großprojekte von Intel und TSMC könnte die Chipindustrie in den nächsten zwanzig Jahren solange bis zu 40.000 Arbeitsplätze in Arizona entstehen lassen. Der Bundesstaat steht freilich in hartem Wettbewerb mit anderen amerikanischen Regionen. Texas zum Beispiel hat in diesem Jahr separat von jener Bundesregierung zusammensetzen eigenen Chips Act verabschiedet. In Arizona gibt es zwar schon seit dem Zeitpunkt Jahrzehnten Standorte von Halbleiterspezialisten, nur die Bemühungen, sich präzise darauf auszurichten, sind noch recht jung. Wie Sandra Watson von jener Handelskammer ACA erzählt, waren sie Neben… ein Stück weit aus jener Not geboren.
Niedrige Steuern und laxe Regulierung in Arizona
Arizona sei selten stark vom Kollaps jener Immobilienmärkte rund um die Finanzkrise vor 15 Jahren getroffen worden. Damals habe jener Bundesstaat in jener Bauindustrie mehr Arbeitsplätze verloren denn die Region um Detroit in jener Autobranche. Also sei die Entscheidung im Krieg gestorben, gen zukunftsträchtige Segmente jener verarbeitenden Industrie zu setzen, unter anderem Halbleiter. Watson sagt, sie sei schon 2013 zu ersten Sondierungsgesprächen mit TSMC in Taiwan gewesen.
Daraus habe sich ein kontinuierlicher Dialog entwickelt, jener schließlich konkreter geworden sei, denn sich jener Chips Act abgezeichnet habe. 2020 kündigte TSMC eine Investition von 12 Milliarden Dollar in Arizona an, im vergangenen Jahr sagte jener Konzern, er wolle dasjenige Projekt gen 40 Milliarden Dollar aufstocken.
Der Bundesstaat argumentiert im Werben um Unternehmen mit vergleichsweise niedrigen Steuern und laxer Regulierung. Watson sagt, ihre Gruppe helfe Kandidaten Neben… wohnhaft bei den Bewerbungen um Geld aus dem Chips Act. Dazu gehöre es, nachdem Wegen zu suchen, wie sie die an die Subventionen geknüpften und teils irgendetwas kuriosen Bedingungen gerecht werden können, etwa dass sie Pläne zu Gunsten von die Betreuung von Kindern jener Mitarbeiter vorlegen sollen.
Die deutsche Merck Kommanditgesellschaft auf Aktien hat erst vor wenigen Wochen ein 39 Millionen Dollar teures Werk in Arizona eröffnet. Es steht in Chandler und gehört zur Elektroniksparte des Konzerns, hier wird Ausrüstung zu Gunsten von die Halbleiterindustrie hergestellt. Die Deutschen nach sich ziehen sich ihre heutige Präsenz in Arizona vor vier Jahren mit jener Akquisition des Unternehmens Versum erkauft, dasjenige seine Zentrale im Großraum Phoenix hatte. Merck habe sich im Weiteren kategorisch, die Aktivitäten in jener Region weiter auszubauen, sagt Kai Beckmann, jener Chef jener Elektroniksparte. Die Nähe zu vielen Kunden mache Arizona zu einem „ganz wichtigen Standort“ zu Gunsten von Merck, die Gegend biete in vielerlei Hinsicht günstige Voraussetzungen, etwa Zugriff gen qualifizierte Arbeitskräfte und im Vergleich zum Silicon Valley erschwinglichere Lebenshaltungskosten. Verglichen mit jener EU, sei Neben… jener bürokratische Aufwand zu Gunsten von Investitionen viel niedriger: „Es gibt wenige Orte, wo dasjenige so vorbildlich ist wie in Arizona.“
Auch in Arizona gibt es bürokratische Hürden
In Deutschland müsse man sich mit einer „Fünf-Ebenen-Hierarchie“ auseinandersetzen, mal sei die Kommune zuständig, mal jener Regierungsbezirk, mal dasjenige Bundesland, mal jener Bund und mal die EU. In Arizona biete sich die Handelskammer denn „One-Stop-Shop“ an, jener den gesamten Prozess begleite und sich um Fragen aller Art kümmere. Der Chips Act spielt nachdem Darstellung Beckmanns nur eine indirekte Rolle. Zwar würde dasjenige neue Werk zu Gunsten von Staatshilfen infrage kommen, nur Merck wolle keinen entsprechenden Antrag stellen. Als Familienunternehmen sei es Merck selten wichtig, seine Unabhängigkeit zu wahren, und wenn man Subventionen in Anspruch nehme, sei dasjenige oft an Bedingungen geknüpft. Merck freue sich nur, wenn Kunden den Chips Act zum Anlass nähmen, ihre Kapazitäten auszuweiten.
Bürokratische Hürden gibt es indessen Neben… in Arizona. Diese Erfahrung hat Jörg Koch gemacht, Managing Director des kleinen hessischen Unternehmens Dockweiler, dasjenige gen Chemikalien zu Gunsten von die Halbleiterbranche spezialisiert ist und Pläne verfolgt hat, in dem Bundesstaat seine erste US-Niederlassung aufzubauen. Koch sagt, Neben… er sei erst beeindruckt gewesen und habe sich von jener Handelskammer „hofiert wie ein König“ gefühlt, obwohl es zunächst nur um höchster eine Handvoll Arbeitsplätze gegangen sei.
Aber die „Anfangseuphorie“ sei wieder verflogen, denn sich herausgestellt habe, dass es zu Gunsten von die von Dockweiler gefertigten Chemikalien Vorschriften gibt, die dasjenige Projekt verschlimmern würden. Das Unternehmen hätte nicht wie erhofft in ein schon bestehendes Gebäude einziehen können, sondern eine ganz neue Niederlassung konstituieren sollen, welches zu Gunsten von seine Größenverhältnisse zu teuer gewesen wäre. Koch sagt, er prüfe nun andere Optionen wie Partnerschaften mit lokalen Unternehmen.
Arizona ist gewiss nicht zu Gunsten von jeden Geschmack, solo wegen jener Hitze. In diesem Sommer lag die Temperatur in Phoenix 31 Tage am Stück wohnhaft bei mehr denn 43 Grad Celsius. Das hält nur viele Menschen nicht ab, hierherzukommen. Der Landkreis um Phoenix hat im vergangenen Jahr so viele zusätzliche Einwohner gewonnen wie kein anderer in den USA. „Die Dynamik hier ist fabelhaft“, sagte Merck-Manager Beckmann.
Es gibt freilich Neben… kritische Stimmen, worauf all dasjenige Geld, dasjenige zu Gunsten von die Ansiedlung von Unternehmen ausgegeben wird, anderweitig fehlt, etwa im Bildungswesen. Arizona liegt gen Ranglisten jener Bildungsausgaben von Bundesstaaten je Schüler regelmäßig weit hinten. GPEC-Präsident Camacho sieht dasjenige nur nicht denn Grund, weniger Investitionen zu subventionieren. All jene Projekte brächten Arizona letztlich mehr Steuereinnahmen, die dann zum Beispiel Neben… in die Finanzierung von Schulen fließen könnten.
Eine jener größten Herausforderungen, die Camacho zu Gunsten von seine Arbeit im Werben um Investitionen sieht, ist dasjenige polarisierte politische Umfeld in den USA. Das Stammesdenken in beiden Lagern erschwere es, „kohärente Industriepolitik“ zu zeugen. Camacho sagt, gen Reisen ins Ausland höre er oft, wie „kaputt“ die amerikanische Politik sei, und dasjenige könne eine abschreckende Wirkung nach sich ziehen. „Es ist ein echtes Problem, wenn man damit rechnen muss, dass ein Land leer vier oder acht Jahre seinen Kurs drastisch ändert.“