Bundesweiter Warntag in Deutschland: Jedes Telefon hat eine Benachrichtigung erhalten
Am 8. Dezember haben die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland eine Probewarnung von Bundesinnenministerium und Bundesamt für Bevölkerungsschutz aufs Handy bekommen. Damit sollen die für Not- und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme geprüft und technische Abläufe getestet werden. Der Warntag ist zugleich eine Übung, um Menschen mit den Abläufen bei behördlichen Alarmierungen vertraut zu machen und für das Thema zu sensibilisieren.
Am Donnerstag um 11 Uhr haben die Smartphones der Menschen in Deutschland vibriert, geleuchtet, getönt und als Text eine Probewarnung gezeigt. So wollten es Bundesinnenministerin Nancy Faeser und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Der bundesweite Warntag stand an – und diesmal sollte es besser laufen als 2020.
Bevölkerungsschutzamt ruft Bürger zur Unterstützung auf
Deswegen hatte sich BBK-Chef Ralph Tiesler am Montag auch noch einmal an die Bevölkerung gewandt und zum Mitmachen appelliert. Er bat alle Handynutzer, die für den Empfang von Warnnachrichten über das neue Cell-Broadcast-System notwendigen Updates durchzuführen. Erreicht werden könnten Handys auch nur, wenn sie eingeschaltet seien und sich nicht im Flugmodus befänden. Gleichzeitig wies er darauf hin: “Ältere Geräte können das oft nicht.” Auf der Website seiner Behörde könne jeder nachschauen, ob sein Mobiltelefon auf diesem Weg erreicht werden könne. Nach Behördenschätzungen hat die Warnmeldung etwa die Hälfte der Handys in Deutschland erreicht. Die Nachrichten sind relativ kurz und können nur rudimentäre Informationen vermitteln. Das BBK etwa rät weiterhin auch zu offiziellen Warnapps.
Verteilung auf vielen Wegen, um viele Menschen zu erreichen
Doch die Probewarnung am 8. Dezember ist nicht nur über Cell Broadcast verteilt worden. Auch über Warn-Apps, Radio, Fernsehen, Anzeigetafeln der Bahn und über Sirenen wurde gewarnt. Die Idee dahinter: Wenn möglichst viele Wege bespielt werden, können möglichst viele Menschen erreicht werden. Um 11:45 Uhr soll es dann eine Entwarnung geben.
Tiesler forderte die Bürgerinnen und Bürger auf, nach der Probewarnung seiner Behörde online zu melden, ob und auf welchem Wege sie eine Warnung empfangen haben. Er betonte, es handele sich bei der Probewarnung um einen Test, der auch dazu diene, mögliche Lücken aufzuzeigen.
Etliche Pannen bei erstem Warntag 2020
“Das BBK ist auf diesen Warntag sehr gut vorbereitet”, sagte Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte dagegen bereits am Wochenende die Erwartungen gedämpft: “Es wird diesmal deutlich besser sein, aber auch nicht alles hundertprozentig klappen.” Beispielsweise seien noch nicht überall Sirenen vorhanden. Er betonte: “Man macht solche Tests, um auch zu erkennen, wo was nicht funktioniert.”
Beim ersten bundesweiten Warntag am 10. September 2020 war einiges schief gelaufen. Unter anderem kam die Meldung der Warn-Apps Nina und Katwarn erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an. Wäre es tatsächlich ein Ernstfall gewesen, hätten viele Bürger nichts mitbekommen. Das Bundesinnenministerium hatte den Probealarm deshalb damals als “fehlgeschlagen” bezeichnet.