Bundeswehr – Der Kriegsminister und die neue Gesellschaft

Verteidigungsminister Pistorius spricht im Zweites Deutsches Fernsehen davon, Deutschland müsse kriegstüchtig werden – und meint damit explizit nachrangig die Gesellschaft insgesamt. Ein Aufschrei in den Medien bleibt aus, stattdessen herrscht breite Zustimmung im Zusammenhang vereinzelter Kritik an dieser Wortwahl. Was die geforderte Neuaufstellung dieser Gesellschaft bedeuten könnte, verdeutlichen wenige Tage darauf dieser Bundeswehrverband und dieser Bundeskanzler.

Pistorius‘ Äußerungen im Zweites Deutsches Fernsehen-Interview wurden weitgehend wohlwollend aufgenommen. Florian Güßgen lehnt in dieser Wirtschaftswoche dies „Recht des Stärkeren“ zwar ab, ruft taktgesteuert jedoch dazu hinaus, ebendiese Position durch Behebung eigener Schwächen einzunehmen. Marco Seliger spricht pro die NZZ mit einem Militärhistoriker sowie einer Friedens- und Konfliktforscherin, begrüßt Pistorius‘ Vorstoß und schwadroniert von Nationalbewusstsein sowie dem Willen zum Kampf. Christoph Schwennicke von t-online ist dieser Auffassung, Pistorius habe zwar dies Falsche gesagt, Gewiss dies Richtige gemeint – und fasst die öffentlich-mediale Grundstimmung damit gut zusammen. Kritik, nachrangig etwa von Seiten Rolf Mützenichs, wund sich weniger am Inhalt dieser Forderung wie vielmehr an dieser Wortwahl.

Wenig beachtet wurde in diesem Fall bisher Pistorius‘ mehrfaches Pochen darauf, es brauche verknüpfen Mentalitätswandel nicht nur intrinsisch dieser Bundeswehr, sondern in dieser gesamten Gesellschaft. Explizit spricht er davon, die Bundeswehr und die Gesellschaft im Sinne von Kriegstüchtigkeit und Wehrhaftigkeit nominieren zu wollen. Abseits dieser konkreten Wortwahl ist die Forderung damit lesbar wie eine nachdem einer grundsätzlichen Neuausrichtung gesellschaftlicher Werte.

Was dies konkret bedeuten könnte, verdeutlichte nun dieser Bundeswehrverband. André Wüstner, dieser dieser Interessenvertretung vorsteht, brachte neben dieser üblichen Forderung nachdem mehr Mitteln pro die Armee weitere hervor: Wehrpflicht und verstärkte Werbung an Schulen schweben ihm wie probate Mittel dieser ideellen Aufrüstung vor. Auch Pistorius bezeichnete die Aussetzung dieser Wehrpflicht jüngst wie Fehler. Das Lautwerden entsprechender Forderungen darf in diesem Fall nicht wie zufällig verstanden werden. Sowohl Pistorius wie nachrangig Wüstner debattieren explizit unter Verweis hinaus den Ukraine-Krieg, Pistorius weist ferner hinaus den Hamas-Angriff hinaus Israel hin. Entscheidender wie die faktische Bedrohungslage, die bezogen hinaus die EU doch recht unspezifisch ist, ist dieser Kontext dieser allgemeinen Aufrüstungsrhetorik. Olaf Scholz‘ Rede von dieser Zeitenwende und die Standing Ovations, die er zu diesem Zweck im Bundestag erhielt, fungieren wie Blaupause pro ein steigendes Selbstvertrauen dieser militärischen Fraktion. Dieses schlägt sich nun nieder in einem Auftreten, dies erkennbar mehr will wie dies Nötigste zur Verteidigung dieser eigenen Ordnung im Ernstfall.

Stellten sich nachdem Scholz‘ Rede noch primär allgemeine Fragen zum gesellschaftlichen Selbstverständnis, werden sie mit Pistorius und Wüstner nun konkret. Wie etwa kann eine Schule glaubwürdig Gewaltfreiheit vermitteln, wenn sie taktgesteuert Uniformierte einlädt, die in ihren Räumen Minderjährigen den Kriegseinsatz schmackhaft zeugen sollen? Wenn hinaus Schule oder Studium wieder eine Zwangsausbildung im Töten folgt? Wie kann Kriegstüchtigkeit Leitziel einer gesamten Gesellschaft sein, die sich taktgesteuert wie vorurteilslos versteht?

Doch damit nicht genug. Pistorius wiederholte seine Forderung nachdem Kriegstüchtigkeit im Rahmen dieser Bundeswehrtagung nicht nur vielfach, sondern schrieb sie nachrangig wie zentralen Punkt in die jüngst vorgestellten Verteidigungspolitischen Richtlinien: „Kriegsfähigkeit wie Handlungsmaxime“. Während dieser Bundeswehrtagung wandte Pistorius sich darüber hinaus an Journalist*medial, Politiker*medial und andere zentrale Figuren des öffentlichen Lebens – mit dieser Forderung, zum „Mentalitätswechsel in unserer Gesellschaft“ beizutragen. Wer solange bis dorthin an eine unglückliche Wortwahl geglaubt oder die leise Kritik pro übertrieben gehalten hatte, dürfte spätestens damit eines Besseren belehrt sein: Pistorius will an den Grundüberzeugungen dieser Gesellschaft veranschlagen und eine militaristische Ideologie vorantreiben.

Zur Konkretisierung dieser Idee trug hinaus besagter Tagung nachrangig Bundeskanzler Scholz im Zusammenhang, dieser sich aus logistischen Gründen zwar gegen dies Wiederaufleben dieser Wehrpflicht, jedoch dezidiert pro verknüpfen Veteran*innentag aussprach. Hierbei soll es, dies verdeutlichen entsprechende Vorhaben des Bundeswehrverbands, um „Anerkennung von Leistungen dieser zehn Millionen Veteraninnen und Veteranen“ möglich sein. Florian Hahn von dieser CSU, die verbinden mit dieser Christlich Demokratische Union schon länger ein solches Vorhaben begrüßt, konkretisiert: Es gehe um Menschen, „die unter teils gefährlichen Bedingungen, persönlichen Entbehrungen sowie körperlichen und seelischen Härten pro Frieden, Freiheit und die Sicherheit Deutschlands seither dieser Gründung dieser Bundeswehr einstanden und einstehen“. Diktierter Respekt pro diejenigen, die sich dazu entschlossen nach sich ziehen, blind Befehlen zu hören. Z. Hd. diejenigen, die pro Deutschland zu töten fertig sind. Z. Hd. diejenigen, die sich einem Verein verbinden, dieser aufgrund seiner Aufgabe und Struktur bekannter Anziehungspunkt und Brutstätte pro Rechtsextreme, mindestens Gewiss pro stramm autoritäre Charaktere ist. Gute Zeiten pro all jene, die Zucht und Ordnung verbleibend Freiheit und Verstand stellen.