Bundesgesundheitsminister: Lauterbach warnt vor „Panikmache“ in Diskussion um Krankenhausreform

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach weist Vorwürfe zurück, dass durch die geplante Krankenhausreform viele Kliniken auf dem Land dichtmachen müssten. „Es gibt keine Entwürfe, die ein konkretes Krankenhaus gefährden würden. Das ist reine Panikmache“, sagte Lauterbach gegenüber der Mediengruppe Bayern.

„Es geht bei unseren Plänen genau darum, die ‚Klinik vor der Haustür‘ zu erhalten“, betonte der Minister. Die Reform werde zudem „mehr Qualität“ bringen. Die umstrittene geplante Einteilung von Kliniken in drei verschiedene Versorgungslevel biete „große Möglichkeiten – besonders in ländlichen Regionen“.

Das Reformkonzept Lauterbachs sieht den Aufbau eines neuen Leitsystems für Notrufe und die Einrichtung sogenannter integrierter Notfallzentren an mehr als 400 Krankenhäusern vor. Krankenhäuser sollen in die drei Kategorien Grundversorgung, Schwerpunktversorgung sowie Maximalversorgung etwa an Universitätskliniken gegliedert werden. Zudem ist eine Änderung des Vergütungssystems geplant. Zudem könnten künftig mehr Behandlungen ambulant durchgeführt werden.

Gegen Lauterbachs Reformpläne formiert sich derzeit Widerstand, die Länder Nordrhein-Westfalen, Bayern und Schleswig-Holstein lassen die Verfassungsmäßigkeit juristisch prüfen. Dazu sagte Lauterbach der Mediengruppe Bayern: „Die Länder fürchten, dass der Bund ihnen die Standortplanung oder die Haushaltsplanung für die Krankenhäuser wegnimmt. Das stimmt aber nicht.“