Bundesfinanzminister: Klingbeil beruft Wirtschafter Jens Südekum wie Berater

Der Wirtschaftswissenschaftler Jens Südekum soll künftig Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) beraten. Dieser habe den Ökonomen als
persönlichen Beauftragten für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung berufen,
teilte sein Ministerium mit. Als Berater soll er
ehrenamtlich und unabhängig arbeiten und kein Mitarbeiter des Ministeriums
werden.

Als einer der Architekten des
500-Milliarden-Sondervermögens
hat Jens Südekum den Weg für massive
Investitionen, verbunden mit den notwendigen Strukturreformen,
aufgezeigt“, sagte Klingbeil. Südekum
verbinde höchste ökonomische Expertise mit praktischer Politik.

Südekum plädierte stets für eine aktive Industriepolitik
des Staates und eine Reform der Schuldenbremse. Er gilt als einer der
Vordenker für die Vereinbarung von Union und SPD, einen schuldenfinanzierten
Sonderetat von 500 Milliarden Euro für Infrastruktur und Klimaschutz zu
schaffen.

„Ich möchte mit anpacken, um unser Land und unsere Wirtschaft voranzubringen“, sagte Südekum zu seiner Berufung. Er sei dankbar, dass er bereits im Vorfeld der Regierungsbildung gemeinsam mit anderen
Ökonomen „zu den Grundgesetzänderungen beitragen konnte, mit denen wir jetzt
entscheidende Handlungsspielräume gewonnen haben“. Nun wolle er seinen Beitrag leisten, „damit die Investitionen und Strukturreformen schnell spürbare Verbesserungen für Unternehmen und Bürgerinnen und Bürger bringen“, sagte der Wirtschaftswissenschaftler.

Berater für Wirtschaftsministerium

Südekum ist seit 2014 Professor für International Economics an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Seit 2020 ist er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Zudem war er als Berater für diverse internationale Institutionen tätig, darunter die EU-Kommission, die OECD und die Welthandelsorganisation (WTO).

Dem früheren
Bundesfinanzminister Christian Lindner
(FDP) stand der Ökonom Lars Feld beratend zur Seite. Feld steht für eine wirtschaftliche
Ordnungspolitik mit einer zurückhaltenden Rolle des Staates.