Bürgerkrieg: UN prangern Gewalteskalation im Südsudan an

Der UN-Hochkommissar für
Menschenrechte, Volker Türk, hat vor einer weiteren Verschlechterung der
Menschenrechtslage im Südsudan gewarnt. In den vergangenen drei Monaten hätten Feindseligkeiten, willkürliche Verhaftungen
und Hassreden stark zugenommen, teilte sein
Büro in Genf mit. 

Zuletzt waren bei Auseinandersetzungen zwischen den South
Sudan People’s Defence Forces (SSPDF) und der Sudan
People’s Liberation Army – In Opposition (SPLA-IO) sowie den mit ihnen
verbündeten bewaffneten Gruppen mindestens 75 Zivilisten getötet
und 78 weitere verletzt worden. Tausende Menschen wurden vertrieben.

Türk forderte, alle Parteien müssten sich
„dringend vom Abgrund zurückziehen“ und das Friedensabkommen von 2018
einhalten. Es gelte, den Schutz von Zivilistinnen und zivilen Objekten zu gewährleisten. Auch müsse der Zugang zu humanitärer Hilfe erleichtert werden.

Im Mai hatten sich die
Feindseligkeiten weiter verschärft. Es soll zu wahllosen Bombardierungen
aus der Luft gekommen sein, sowie Fluss- und Bodenoffensiven der SSPDF auf Stellungen
der SPLA-IO in den Bundesstaaten Jonglei und Upper Nile. Auch zivil
besiedelte Gebiete sollen dabei angegriffen worden sein, darunter eine medizinische
Einrichtung der Organisation Ärzte ohne Grenzen. Bei einer
Gegenoffensive der SPLA-IO, um verlorene Gebiete in
Fangak zurückzuerobern, habe es auch weitere Vertreibungen der
Zivilbevölkerung gegeben.

Im Südsudan
leben rund  12,7 Millionen Menschen. Das Land liegt im Osten Afrikas und ist seit 2011 unabhängig. 2013
begann ein Bürgerkrieg. Nach Angaben der UN wurden in dem Konflikt Zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der
Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee
als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Dieser Artikel wird weiter aktualisiert.