BSW-Parteitag in Bonn: Die bürgerliche Revolution

Auf seinem Bundesparteitag zeigt sich das Bündnis Sahra Wagenknecht als bürgerliche Partei und als Partei des Anti-Establishments. Mehr als 600 Mitglieder stimmten über das Wahlprogramm ab. Reicht das für einen Einzug in den Bundestag?


Sahra Wagenknecht begrüßt beim Parteitag in Bonn die Ankündigung von Mark Zuckerberg, bei Meta künftig auf Faktenchecks zu verzichten

Foto: Ina Fassbender/AFP/Getty Images


John Lucas Dittrich wird auf Schritt und Tritt von einer Kamera begleitet. Sein schwarzer Mantel weht hin und her, so schneidig bewegt er sich vor der Linse des Fernsehteams. Es ist der Abend vor dem Parteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), und Dittrich ist direkt gegenüber vom Veranstaltungsort in einem schicken Hotel untergekommen. Das Gespräch findet in der Rooftop-Bar statt, im Hintergrund läuft gediegene Loungemusik, Parteifreunde grüßen. Der 20-Jährige ist so etwas wie der Jungstar des BSW.

Erst 2023 hat er seinen Abschluss am Domgymnasium in Magdeburg gemacht. Eine Privatschule. Aber Dittrich ist kein Snob, im Gegenteil. „Ich bin der Erste mit Abi in meiner Familie“, erzählt der Jungpolitiker, „und ich habe gemerkt, was