Brasilien: Ehemaliger Präsident Collor de Mello wegen Korruption verurteilt

Der frühere brasilianische Präsident Fernando Collor de Mello
ist wegen Bestechlichkeit und Geldwäsche zu acht Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Der heute 73-Jährige habe im Zusammenhang mit einem Korruptionsskandal um die Treibstofffirma BR Distribuidora Schmiergeld erhalten, teilte der Oberste Gerichtshof von Brasilien mit. Bei der Firma handelt es sich um ein Tochterunternehmen des halbstaatlichen Energiekonzerns Petrobras.

Das Urteil gegen Collor de Mello wird nicht sofort vollstreckt. Sobald die vollständige Urteilsbegründung vorliegt, kann die Verteidigung des ehemaligen Staatschefs und Senators noch Rechtsmittel dagegen einlegen. Collor de Mello war von 1990 bis 1992 Präsident Brasiliens.

Das Verfahren gegen den Ex-Präsidenten steht im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal Lava Jato, in den in Lateinamerika Hunderte Politiker, Beamte und Unternehmer verwickelt sind. Brasiliens amtierender Präsident Luiz Inácio Lula da Silva war selbst wegen Korruption und Geldwäsche zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden und verbrachte 580 Tage im Gefängnis. Später hob der Oberste Gerichtshof das Urteil aus formalen Gründen auf.