Bosnien | Milorad Dodik ist nicht nur Lotse jener bosnischen Serbien. Er kann fernerhin ein Phantom sein
Im bosnischen Ortsverband Laktaši findet man überall Spuren des serbischen Nationalisten Milorad Dodik, der seiner Republika Srpska mehr als nur eine Autonomie in einem dysfunktionalen Staat verschaffen will
Milorad Dodik bei der Moskauer Parade am 9. Mai 2025
Foto: Dmitry Azarov/picture alliance
Da die serbische Entität Bosniens, die Republika Srpska, das gesamtbosnische Verfassungsgericht und den Hohen Bosnien-Beauftragten der UN nicht anerkennt, wurde Srpska-Präsident Milorad Dodik am 26. Februar zu einem Jahr Haft und sechs Jahren Politikverbot verurteilt. Trotz eines bosnischen Haftbefehls, Einreiseverbots nach Deutschland und gegen ihnen gerichteter US-Sanktionen kam Dodik seither nicht wenig rum. Er nahm an der Moskauer Parade am 9. Mai teil und pflegt enge Beziehungen mit Budapest, Jerusalem und Belgrad, wo er eine Stadtvilla besitzt. Ein Verhaftungsversuch am 24. April in Ost-Sarajewo scheiterte. Der 66-jährige Hüne, der die bosnischen Serben seit 1998 führt, wurde von loyalen Srpska-Polizisten beschützt.
Ich fuhr für 24 Stunden in Dodiks