Biografie | Eine lebenslange Selbstentfremdung: Thomas Mann und seine Libido

Tilmann Lahme wirft in seiner Biografie einen faszinierenden Blick auf Thomas Mann und stellt dessen krisenhafte Libido ins Zentrum


Thomas Mann in Sanary-sur-Mer, 1933

Foto: ETH-Bibliothek Zürich/Thomas-Mann-Archiv


Freud hatte recht: Alles im Leben basiert auf sexuellen Erfahrungen. Wer den anschaulichsten Beweis dafür liefert, ist niemand Geringeres als Thomas Mann. Nach außen verkörperte er die bürgerliche Tugend, derweil herrschte in seinem Inneren Chaos.

Früh bemerkt der spätere Nobelpreisträger seine Anziehung zu Männern

Früh bemerkt der spätere Nobelpreisträger seine Anziehung zu Männern. Als er einem Schulkamerad seine Liebe gesteht, kommt es zur alles verändernden Urszene. Der Begehrte lacht ihn aus. Fortan trägt der Verschmähte ein „Lebenskorsett“, das ihm helfen soll, seine Homosexualität zu unterdrücken oder, um es mit seinen eigenen metaphorischen Worten zu sagen, die „Hunde im Souterrain