Berühmter Fall aus Podcast »Serial«: Anhörung von Adnan Syed muss wiederholt werden

Adnan Syed im Februar 2023


Foto: Barbara Haddock Taylor / AP

Der Fall des wegen Mordes verurteilten US-Amerikaners Adnan Syed, der durch den Podcast »Serial« weltweit bekannt wurde, ist doch noch nicht vorbei. Ein Berufungsgericht im Bundesstaat Maryland machte am Dienstag die aufsehenerregende Aufhebung des Urteils im vergangenen Herbst wieder rückgängig. Der Grund: Das Recht von Familienmitgliedern des Opfers, bei der damaligen Anhörung anwesend zu sein, sei missachtet worden. Deswegen müsse die Anhörung wiederholt werden.

Syeds Verurteilung wegen Mordes und die lebenslange Haftstrafe seien damit zunächst wieder gültig, betonten die Richter. Zugleich setzten sie die Umsetzung für 60 Tage aus, damit die Seiten über ihr weiteres Vorgehen abwägen können.

Der 41-Jährige war 1999 als Teenager nach der Ermordung seiner Ex-Freundin festgenommen und im Jahr darauf zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er beteuerte stets seine Unschuld – und der Podcast »Serial« lenkte die Aufmerksamkeit auf seinen Fall. Im vergangenen Oktober schließlich hob eine Richterin den Schuldspruch auf Antrag der Staatsanwaltschaft »im Interesse von Fairness und Gerechtigkeit« auf.


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Nun befand das Berufungsgericht allerdings, dass der Bruder des Opfers mit nur einem Werktag Vorlauf zu kurzfristig über die Anhörung informiert worden sei. Sie müsse in transparenter Form wiederholt werden.


ktz/AP