Bericht des EU-Atmosphärendienstes: Waldbrände auf Nordhalbkugel dieses Jahr außergewöhnlich

Waldbrand in der Region um Valencia (Bild von März)

Waldbrand in der Region um Valencia (Bild von März)


Foto: Jose Miguel Fernandez / NurPhoto / IMAGO

Die Nordhalbkugel war in diesem Frühjahr außergewöhnlich stark von Waldbränden betroffen. Das teilte der EU-Atmosphärendienst Cams (Copernicus Atmosphere Monitoring Service) mit. In mehreren Regionen wurden demnach Rekordemissionen verzeichnet.

Die Feuer begannen Copernicus zufolge in diesem Jahr schon sehr früh. »Seit dem 23. März konnten die Wissenschaftler von Cams eine erhebliche Brandaktivität in verschiedenen Regionen Spaniens verzeichnen«, hieß es in der Mitteilung. Besonders betroffen gewesen sei Valencia. Infolgedessen seien in Spanien im Mai Rekordwerte von Kohlenstoffemissionen verzeichnet worden, wie sie bislang nur im Jahr 2012 registriert worden seien. Verschärft worden sei das Waldbrandrisiko »durch die hohen Temperaturen und die Trockenheit, die den Kontinent im vergangenen Winter heimgesucht haben«, hieß es weiter.

Ebenfalls überdurchschnittlich heftig waren Feuer in Kanada, Kasachstan, der Mongolei sowie einigen angrenzenden Regionen Russlands. In Kanada wurde im Mai demnach einer der höchsten je bezeichneten Emissionswerte festgestellt. Besonders stark traf es die Provinz Saskatchewan. Der bisherige Emissionsrekord für diese Region lag im Mai bisher bei zwei Megatonnen – in diesem Jahr wurde er um mehr als das Zehnfache (23 Megatonnen) übertroffen. Rekordwerte bei den Brandemissionen wurden auch in den Provinzen Britisch-Kolumbien, den Nordwest-Territorien und Nova Scotia erreicht.


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In der kanadischen Provinz Nova Scotia sind derweil aktuell mehrere Waldbrände außer Kontrolle geraten. Tausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen, Hunderte Gebäude sind zerstört oder beschädigt. Mehr dazu lesen Sie hier.

Der Atmosphärenüberwachungsdienst ist eine von mehreren Komponenten des Copernicus-Programms der Europäischen Union. Es stellt unter anderem aus Satellitenbildern gewonnene Daten zu den Bereichen Atmosphäre, Meere, Land, Klimawandel, Sicherheit und Energie zur Verfügung.

Für die Analyse der Waldbrände und ihrer Folgen werten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Copernicus seit 2003 Satellitenbilder von aktiven Bränden aus. Dabei wird etwa der Hitzeausstoß gemessen, aus dem sich Rückschlüsse auf die Emissionen ziehen lassen.


ani/dpa