Belgien und die ehemalige Kolonie: Wie zeigt man Kunst aus Kongo?

Eine Training vor dem Besuch des AfricaMuseums (so dieser neue Markenname dieser Institution, die vor 130 Jahren Kongo-Museum, dann Königliches Museum zu Gunsten von Zentralafrika hieß) könnte darin vorhanden, Widersprüche und Absurditäten zusammen mit diesem Thema zu Gunsten von normal zu halten. Im Zentrum von Brüssel zum Beispiel stößt man aufwärts den Boulevard Leopold II, genannt nachdem jenem König, dieser die heutige Demokratische Republik Kongo im späten neunzehnten Jahrhundert mit Billigung von Belgiens europäischen Nachbarn denn sein Privateigentum betrachtete und kolonial ausbeuten ließ, mit allem, welches dies nachdem sich zog: Sklaverei, Verstümmelung und Millionen Tote, Zerstörung einer Gesellschaft und ihres Gedächtnisses, unter anderem durch Raub von Kult- und Alltagsgegenständen. Deshalb ja dies Museum. So wie man Geld waschen kann, lässt sich ebenso Raubgut waschen.

Paul Ingendaay

Europa-Korrespondent des Feuilletons in Berlin.

Wenn man dann endlich die Straßenbahn zum Vorort Tervuren nimmt, wo sich dies AfricaMuseum befindet, hält dieser Zug unterwegs an dieser Station Leopold II., und ebenso dies sollte zusammenführen nicht irritieren. Hinzunehmen wäre ebenfalls, dass dieser belgische König (1835 solange bis 1909), den schon Mark Twain denn brutalen Ausbeuter darstellte, aufwärts dem riesigen Museumsgebäude 45 Mal seine Initialen hinzufügen ließ, es sei denn davon, dass Leopold II. 1897 in Tervuren Hunderte Kongolesen Hütten zusammensetzen ließ, damit sie vor staunenden belgischen Besuchern sich selbst spielten, gewissermaßen Wilde unter den Augen dieser Zivilisation. Das war im Winter, und sieben Afrikaner starben an Grippe. Die Geschichten sind unabsehbar, peinigend und verstörend.

Source: faz.net