Bain-Deutschlandchef Walter Sinn: „Hut ab vor jener deutschen Industrie“

Auch die erfolgsverwöhnte Beraterbranche hat im vergangenen Jahr die Konjunkturflaute zu spüren bekommen. Doch während das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent geschrumpft ist, wuchs die Beraterbranche hierzulande immerhin noch um 4,3 Prozent. Mehr als doppelt so schnell ist laut eigener Aussage die Unternehmensberatung Bain in Deutschland gewachsen: „Wir haben zweistellig zugelegt“, sagt Bain -Deutschlandchef Walter Sinn im Gespräch mit der F.A.Z.: „Und wir gewinnen Marktanteile.“ Die großen Strategieberater hätten derzeit Rückenwind, sagt Sinn. Die ersten vier Monate des neuen Jahres seien sehr gut gelaufen. „Trumps Politik beschäftigt die Unternehmen massiv“, erläutert der 59 Jahre alte Unternehmensberater, der seine Karriere einst bei BCG als Berater begonnen hat, seit nunmehr aber schon elf Jahren das Deutschlandgeschäft von Bain leitet. Für geopolitische Fragen würden sich die Unternehmen vorrangig an die großen, international aufgestellten Strategieberater wenden: „Manche Unternehmen prüfen ihr Geschäftsportfolio und ihre Standortentscheidungen, andere müssen ihre Lieferketten überdenken.“