Bahn entschädigt Kunden mit Rekordsumme

Zugausfälle und Verspätungen sind die  im vergangenen Jahr offenbar teuer zu stehen gekommen. Der Konzern zahlte seinen Kunden einem Medienbericht zufolge die Rekordsumme von 92,7 Millionen Euro an Entschädigungen.

Verkehr: Deutsche Bahn im Fernverkehr pünktlicher als im Dezember

Die Deutsche Bahn musste aufgrund von Zugausfällen und Verspätungen im Jahr 2022 offenbar die Rekordsumme von 92,7 Millionen Euro an Entschädigungen an ihre Kunden zahlen – 54,5 Millionen Euro mehr als noch 2021. Dies berichtet die „Rheinische Post“ unter Berufung auf einen Sprecher der Bahn.

Bahn-Kunden nutzen vermehrt Online-Anträge

Insgesamt wurden demnach rund 3,8 Millionen Entschädigungsanträge bearbeitet, was einem Anstieg von rund 2,2 Millionen Fällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Als Gründe für den Anstieg werden die steigende Zahl von Reisenden nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 sowie die vermehrte Nutzung des Online-Verfahrens zur Einreichung von Entschädigungsanträgen seit Juni 2021 genannt. Das dauere nur wenige Minuten „und wird entsprechend häufiger genutzt als vorher das Verfahren ausschließlich über das analoge Fahrgastrechteformular“, sagte der Sprecher.

Bahn-Chef gibt zu: Pünktlichkeitsprobleme verschärft

Bahn-Chef Richard Lutz hatte bei seiner Bilanzpressekonferenz in der letzten Woche erhebliche Pünktlichkeitsprobleme der Bahn eingestanden. Im Fernverkehr sank die Pünktlichkeitsquote von 75,2 Prozent im Jahr 2021 auf lediglich 65,2 Prozent im Jahr 2022. Gemäß den Fahrgastrechten erhalten Kunden bei einer Verspätung von 60 Minuten am Zielbahnhof eine Entschädigung in Höhe von 25 Prozent des gezahlten Fahrpreises für die einfache Fahrt, ab 120 Minuten sind es 50 Prozent.

Bahn rechnet mit Rekordzahl an Reisenden 2023

Im vergangenen Jahr waren 132 Millionen Reisende in IC- und ICE-Züge gestiegen – 61 Prozent mehr als im Corona-Jahr davor. Für dieses Jahr erwartet der Konzern 155 Millionen Reisende, was ein neuer Rekord wäre. Trotz der rasant gestiegenen Passagierzahlen war der Konzern auch 2022 nicht aus den roten Zahlen gekommen. Unterm Strich stand ein Minus von rund 227 Millionen Euro, wie die Konzernspitze in der vergangenen Woche mitteilte.

Tagesschau