Axel Springer: Axel Springer wechselt „Bild“-Chefredaktion aus

Der Axel-Springer-Verlag hat die Chefredaktion der Bild umgebaut. Den Vorsitz der Chefredaktionen der Bild-Gruppe übernehme mit sofortiger Wirkung Marion Horn, teilte der Verlag mit. „Die derzeitigen Chefredakteure Johannes Boie, Alexandra Würzbach und Claus Strunz scheiden aus ihren bisherigen Rollen aus“, schreibt das Unternehmen in der Mitteilung. „Über mögliche künftige Aufgaben im Hause Axel Springer werden wir zu einem späteren Zeitpunkt informieren.“

Die Führung der Chefredaktion sollen künftig zwei statt wie bisher vier Personen übernehmen. Chefredakteur der Bild werde wie geplant ab 17. April Robert Schneider. Horn und Schneider sollen die Zeitung dann gemeinsam mit den neuen Stellvertretern René Bosch, Timo Lokoschat, Tanja May, Paul Ronzheimer, Mandy Sachse und Yvonne Weiß führen. Über die genaue Aufgabenteilung werde nach Schneiders Amtsantritt entschieden. Bis dahin sei Horn Chefredakteurin sowohl von Bild als auch von Bild am Sonntag. Horn ist nach Tanit Koch, die von 2016 bis 2018 Chefredakteurin war, und Würzbach die dritte Frau an der Spitze von Deutschlands größter Boulevardzeitung in ihrer gut 70-jährigen Geschichte.

Die neue Chefin Horn war bereits mehr als 25 Jahre in dem Medienkonzern tätig. 2001 wurde sie Mitglied der Bild-Chefredaktion, im Oktober 2013 als erste Frau in der Geschichte des Blattes Chefredakteurin der Bild am Sonntag. 2019 hatte Horn Axel Springer verlassen. Zwischenzeitlich war sie bei einem Beratungsunternehmen tätig.

Döpfner sieht in Rückkehrern „Weg in die Zukunft“

Auch Schneider arbeitete bereits bei Springer, unter anderem als stellvertretender Chefredakteur der Bild am Sonntag und der B.Z. 2011 war er zum Burda-Verlag gewechselt. Dort wurde er zunächst Chefredakteur der Super Illu. Seit 2016 ist er Chefredakteur vom Focus. Im Dezember war bekannt geworden, dass Schneider in die Chefredaktion von Bild wechselt.

Springer-CEO Mathias Döpfner sagte laut Mitteilung, er freue sich sehr, dass Horn und Schneider wieder in den Verlag zurückkehrten. „Sie stehen für unseren Weg in die Zukunft.“ Boie, Würzbach und Strunz hätten Bild „über unterschiedliche Zeiträume maßgeblich geprägt“, sagte Döpfner. „Für ihren Einsatz und ihre Leistungen danke ich ihnen sehr.“

Der CEO der Bild-Gruppe, Claudius Senst, dankte den drei abgelösten Chefredakteuren ebenfalls. Bild sei „die Nummer 1 in Deutschland“ und solle das auch in der rein digitalen Zukunft der Zeitung bleiben. „Das ist redaktionell, organisatorisch und kulturell eine fundamentale Transformation“, sagte Senst. „Sie erfordert auch Veränderungen der Chefredaktion.“ Marion Horn stehe „für einen klaren Wertekompass, journalistische Exzellenz, Führungsstärke und Leidenschaft für guten Boulevardjournalismus“. Schneider habe in seiner Zeit bei Burda „Kreativität und Kompetenz als Blattmacher und Profilschärfe im politischen Journalismus“ bewiesen.