Attentäter von Solingen: „Ich bin der, den ihr sucht“
In der Weihnachtszeit des Jahres 2022 erreicht eine kleine Gruppe die deutsche Grenze zwischen Österreich und Bayern. Die vier Männer haben eine lange Reise hinter sich. Ob sie alle zusammen aufgebrochen sind oder ob sie sich erst unterwegs zusammengeschlossen haben, ist nicht bekannt. Einer von ihnen soll aus Syrien über die Türkei und Bulgarien angereist sein. Er heißt Issa al-H., die deutsche Öffentlichkeit wird ihn ziemlich genau 20 Monate später als den Attentäter von Solingen kennen.
Von Bayern aus fährt die Reisegruppe weiter bis nach Bochum. Die Männer melden sich bei der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen. Issa al-H. wird nach Bielefeld weitergeleitet, wo das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) eine Außenstelle hat. Am 27. Januar, einen Monat nach seiner Einreise, stellt Issa al-H. dort einen Asylantrag. Die ZEIT ist seiner Spur von der Ankunft in Bayern bis nach Solingen gefolgt und hat mit Behörden und Zeugen gesprochen. So ergibt sich ein erstes Bild, wer der Attentäter ist und was ihn antrieb.