„Aşk“ von Altın Gün: Reifenspuren im schmelzenden Asphalt

Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 13/2023.

Alte
Volkslieder werden durch Menschen, die ihnen zuhören, zu neuem Leben erweckt.
Oder durch Bands, die sie umkrempeln. Altın Gün aus Amsterdam sind so eine Band,
bei ihnen treffen anatolische Volksweisen auf psychedelische Rockmusik aus den
Siebzigerjahren, beides verschränkt sich ineinander und wird zu etwas Neuem.
Eine internationale Fangemeinde und sogar eine Grammy-Nominierung haben sich Altın
Gün damit inzwischen erspielt, doch bis es so weit kam, musste einiges
passieren. Ausgerechnet in Deutschland, wo man an der Quelle sitzt und in türkischen
Geschäften schon seit den Siebzigern Musikkassetten von Selda Bağcan, Cem
Karaca oder Orhan Gencebay kaufen kann, wurde nicht nur türkische Musik lange
überhört, sondern auch Bands wie Altın Gün, die sie neu interpretieren.