Halle Bailey als Arielle
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Gegen die Realverfilmung des beliebten Disney-Klassikers »Die kleine Meerjungfrau« gab es schon vor der Premiere wütende Proteste. Die Besetzung von Arielle mit der jungen Afroamerikanerin Halle Bailey war das Thema vieler rassistischer Kommentare. Ende Mai kam »Arielle« in die Kinos – seitdem gehen die Beschimpfungen weiter, auch auf dem Filmbewertungsportal IMDb.
Die Internet Movie Database beobachtete eine »ungewöhnliche Abstimmungsaktivität«, ist nun im Portal zu lesen. IMDb ist die größte Filmdatenbank der Welt, eine Art Wikipedia für Filme. Sie wurde in den Neunzigerjahren als Hobbyprojekt von Kino-Nerds geschaffen und ist seitdem aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. User können für Filme eine Punktzahl zwischen einem und zehn Sternen vergeben.
Das Action-Remake von »Die kleine Meerjungfrau« wurde nun Gegenstand eines »Rezensionsbombardements«, schrieb der britische »Guardian«. Dabei wurden massenhaft negative Reaktionen von automatisierten Programmen gepostet, um die durchschnittliche Bewertungspunktzahl zu senken. Diese Bots genannten Programme können in sehr kurzer Zeit selbstständig sehr viele Einträge erstellen.
»Die kleine Meerjungfrau« ist seit Erscheinen des Films 43.000 Mal bei IMDb bewertet worden , mit einer durchschnittlichen Bewertung von sieben bis zehn Sternen. Das sei für IMDb ein normales Ergebnis, hier fallen die Bewertungen etwas positiver aus als auf anderen Seiten wie »Metacritic«, wo Rezensionen professioneller Kritiker einfließen. Allerdings erhielt der Film allein 39 Prozent Ein-Sterne-Bewertungen – ein extrem hoher Anteil und schlechter als die durchschnittlichen Bewertungen von Kritikern.
IMDb korrigierte deshalb die Gesamtbewertungen. »Um die Zuverlässigkeit unseres Bewertungssystems zu gewährleisten, wurde eine alternative Gewichtungsberechnung angewendet«, steht nun im Eintrag von »Die kleine Meerjungfrau«. Wie genau die Korrektur aussieht, erfahren die Nutzer nicht. »Wir akzeptieren alle von Nutzern abgegebene Votes«, erklärt IMDb, »jedoch haben nicht alle Stimmen den gleichen Einfluss auf die endgültige Bewertung.«