Argentiniens Präsident: Geringverdiener aus dem Weg

Ideologien sind manchmal nützlich, um die Welt zu sortieren.
Fangen wir an: Javier Milei, den Christian Lindner nun für sich entdeckt hat, ist
ein Libertärer. Seine ideengeschichtliche Heimat ist die sogenannte
österreichische Schule der Nationalökonomie. Sie geht auf den
Wirtschaftsprofessor Carl Menger zurück, beziehungsweise sein 1871 veröffentlichtes
Buch Grundsätze der Volkswirtschaftslehre. Darin entwickelt Menger unter
anderem die heute noch gebräuchliche subjektive Wertlehre: Der Wert eines Gutes
ist demnach keine objektive Eigenschaft des Gutes selbst (die Zahl der
Arbeitsstunden, die zu seiner Herstellung notwendig waren, oder die Menge der
verbrauchten Rohstoffe), sondern Ergebnis des subjektiven Nutzens, den es bei
den Verbrauchern stiftet. Dasselbe Glas Wasser ist in der Wüste mehr „wert“ als
am Ufer eines Bergsees.