Änderungen im April 2023: Tschüss Musik-Flatrate, Bye Maskenpflicht

Endlich keine Maske mehr im Krankenhaus oder Pflegeheim tragen. Viele Menschen freuen sich auf den 7. April, wenn die bundesweite Corona-Schutzverordnung ausläuft. Andere dürften sich beim Blick auf die Handyrechnung wundern: Warum verbrauche ich plötzlich viel mehr Datenvolumen? Und dann ist da noch das Deutschlandticket. Das kommt zwar erst im Mai, aber bestellen können Sie es schon im April. Was sich in den kommenden Wochen noch so ändert, haben wir hier aufgeführt. Und am Ende gibt’s wie immer einen Tipp, wie Sie Geld sparen können.
Übersicht:
- Atomkraft in Deutschland endet
- Keine Maskenpflicht mehr in Krankenhäusern und Heimen
- Mobilfunkoptionen mit Musik- oder Gaming-Flatrate laufen aus
- Deutschlandticket kann vorbestellt werden
- Neue Fragen für die Führerscheinprüfung
- Wichtige Bahnstrecke wird gesperrt
- Mehr Geld für Maler, Lackierer und Zeitarbeiterinnen
- Klug abwägen beim Festgeld
Atomkraft in Deutschland endet
In wenigen Tagen endet eine Ära, nämlich die der Kernkraft. Die letzten deutschen Atommeiler, die noch in Betrieb sind, werden am 15. April abgeschaltet. Konkret geht es um die Kraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland. Die hätten eigentlich schon zum Ende des vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen – allerdings wurde der Betrieb wegen der Energiekrise verlängert. Und auch wenn so manche Politiker von einer weiteren Verlängerung der Laufzeiten sprechen: Die Bundesregierung hat klargestellt, dass es beim geplanten Ausstiegsdatum bleiben soll.
Keine Maskenpflicht mehr in Krankenhäusern und Heimen
Das Coronavirus kursiert noch immer in Deutschland, aber die Gegenmaßnahmen werden mit jedem Monat etwas zurückgefahren. Ab dem 7. April laufen weitere bundesweit geltende Schutzmaßnahmen aus, etwa dass Besucherinnen und Besucher in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen eine FFP2-Maske tragen müssen. Das heißt allerdings nicht, dass nicht jede Einrichtung selbst individuelle Regeln festlegen und das Tragen von Masken vorschreiben darf. Mit dem Ende der Verordnung läuft übrigens auch der Anspruch auf eine kostenlose Corona-Impfung aus. Das Bundesgesundheitsministerium plant jedoch, dass die Impfung auch künftig auf Kosten der Krankenkassen möglich sein wird.
Mobilfunkoptionen mit Musik- oder Gaming-Flatrate laufen aus
Vielleicht haben Sie in Ihrem Mobilfunkvertrag eine Option, dass manche Dienste vom Inklusivvolumen ausgeschlossen sind. Das kann beispielsweise heißen, dass Sie so lange Musik auf Spotify hören oder durch TikTok swipen können, wie Sie wollen – ohne dass Ihr monatliches Datenvolumen aufgebraucht wird. Bei Vodafone hießen diese Optionen etwa Musicpass, beim Konkurrenten T-Mobile StreamOn.
Der Europäische Gerichtshof hat jedoch im September 2021 entschieden, dass diese Angebote gegen die Netzneutralität verstoßen. Seit etwa einem Jahr dürfen die Mobilfunkkonzerne deshalb derartige Zero-Rating-Verträge für Neukunden nicht mehr anbieten. Zum 1. April fallen die Optionen auch für Bestandskunden weg. Einige Anbieter haben ihren Kunden jedoch für die restliche Vertragslaufzeit zusätzliches Datenvolumen geschenkt. Falls Sie bislang kein solches Angebot bekommen haben, fragen Sie doch einfach mal nach.
Deutschlandticket kann vorbestellt werden
Der Nachfolger des 9-Euro-Tickets kommt im Mai. Zwar kostet das neue Deutschlandticket nun 49 Euro pro Monat, dafür gilt es weiterhin bundesweit in allen Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs. Für Studierende soll es einen Rabatt geben. Der Vorverkauf beginnt bereits ab dem kommenden Montag, dem 3. April. Und je nachdem, bei welchem Verkehrsverbund das neue Ticket bestellt wird, gibt’s zusätzliche Leistungen gratis dazu – in Köln sind etwa zusätzlich noch Freiminuten bei Leihfahrrädern inklusive. Und die Berliner Verkehrsbetriebe geben für die Handyversion des Deutschlandtickets ein 25-Euro-Guthaben für die Mobilitätsapp Jelbi dazu, das beispielsweise für E-Scooter oder Leihfahrräder eingesetzt werden kann.
Neue Fragen für die Führerscheinprüfung
Wer sich gerade auf die theoretische Führerscheinprüfung vorbereitet, sollte beim Lernen genau hinschauen, welche Version die Lern-App hat. Denn ab April gibt es 44 neue Fragen, die theoretisch abgefragt werden können, 23 davon entfallen auf die Führerscheinklasse B. Eine Übersicht über die neuen Fragen gibt es auch auf dem YouTube-Kanal des ehemaligen Fahrlehrers Philipp Hirschfeld.
Wichtige Bahnstrecke wird gesperrt
Wenn Sie in Nordrhein-Westfalen mit der Bahn unterwegs sind, könnte das im April etwas länger dauern. Denn die Bahn sperrt zwei Wochen lang die Strecke zwischen Essen und Duisburg komplett. Auch weiter östlich zwischen Essen, Bochum und Dortmund sowie zwischen Düsseldorf und Duisburg fallen dann viele Züge aus. Betroffen sind laut Bahn
wichtige Verbindungen im Fern- und Nahverkehr, die teilweise umgeleitet werden. ICEs und ICs halten dann beispielsweise nicht in Mülheim/Ruhr, Essen und Bochum. Die Änderungen sollen in die Onlineauskunft der Bahn eingearbeitet sein. Die Sperrungen und Umleitungen sind notwendig, weil Weichen ausgetauscht und die Stromversorgung für die Züge modernisiert werden. Auch nach den zwei Wochen Komplettsperrung wird es auf der Strecke bis Anfang Juli noch weitere
Einschränkungen geben.
Mehr Geld für Maler, Lackierer und Zeitarbeiterinnen
Eine gute Nachricht für zumindest einige Menschen, die als Maler, Lackierer oder in der Zeitarbeitsbranche arbeiten. Für sie erhöht sich im April der Mindestlohn. Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter müssen dann mindestens 13 Euro pro Stunde verdienen, Maler und Lackierer mindestens 14,50 Euro beziehungsweise 12,50 Euro (Helfer).
Klug abwägen beim Festgeld
Festgeld ist eigentlich eine gute Sache: Die Zinsen aufs Ersparte sind für eine feste Zeit garantiert. Das gibt zunächst einmal Sicherheit. Doch derzeit steigen die Zinsen so schnell, dass eine langfristige Geldanlage möglicherweise gar nicht die klügste Option ist. Wer einen höheren Betrag anlegen möchte, sollte daher in den Vergleichsportalen auf die aktuellen Tagesgeldangebote schauen. Zwar ist die Europäische Zentralbank wegen der aktuellen Krise mancher Banken etwas vorsichtiger mit Zinserhöhungen geworden. Fachleute rechnen trotzdem mit steigenden Leitzinsen – und das könnte sich auch auf die Tagesgeldangebote auswirken. Manche europäischen Banken bieten aktuell bereits drei Prozent Zinsen pro Jahr aufs Tagesgeld, zumindest für Neukunden. Das Gute für Sparer: Sie können das Geld jederzeit abheben und zu einer anderen Bank gehen, wenn die ein besseres Angebot macht.
Mit Material von dpa