Amy Pope: „Hier funktioniert etwas nicht“
Amy Pope ist Juristin, beriet die US-Regierung unter Barack Obama und führt seit 2023 die Internationale Organisation für Migration (IOM).
DIE ZEIT: Frau Pope, die USA haben das Budget für Ihre Organisation massiv zusammengestrichen. Wie wirkt sich das auf Ihre Arbeit aus?
Amy Pope: Bislang hat unsere Organisation 23.000 Menschen in mehr als 170 Ländern beschäftigt. Wegen der Budgetkosten mussten wir nun mehr als 6.000 Stellen streichen, 20 Prozent entfallen auf unseren Hauptsitz in Genf. Die größten Auswirkungen spüren wir in Teilen des Nahen Ostens und am Horn von Afrika und zu einem geringeren Anteil auch in Lateinamerika. Da geht es vor allem um die Umsiedlung von Flüchtlingen, das sogenannte Resettlement. Die USA haben diese Praxis über viele Jahre unterstützt. Die neue Regierung hat all diese Programme eingestellt, wir mussten unserem Personal in diesem Bereich kündigen. Die Einschnitte betreffen allerdings nicht nur die Internationale Organisation für Migration (IOM), sondern die humanitäre Arbeit weltweit.