Zweites Deutsches Fernsehen-Politbarometer: Friedrich Merz in Kanzlerfrage populärer qua Olaf Scholz

Den CDU-Vorsitzenden und frisch gekürten Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz, hätten mehr Menschen lieber als Bundeskanzler als den amtierenden Regierungschef Olaf Scholz (SPD). Im ZDF-Politbarometer gaben 43 Prozent der 1.348 Befragten an, Merz zu bevorzugen, während sich für Scholz 37 Prozent aussprachen. 20 Prozent wollten sich nicht festlegen.

Doch auch Merz muss demnach Einbußen bei seiner Popularität hinnehmen: Bei der Beurteilung von Leistung und Sympathie bewerteten der befragten Wahlberechtigten den CDU-Chef mit einem Wert von minus 0,5 auf einer Skala, die von minus fünf bis plus fünf geht. Bei der letzten Erhebung hatte Merz noch bei minus 0,1 gelegen. Scholz gewann hingegen leicht dazu und verbesserte sich von minus 0,9 auf minus 0,7.

Wüst populärer als Merz, Pistorius als Scholz

Beide Parteien können dabei je einen Politiker vorweisen, der deutlich populärer ist und als alternativer Kanzlerkandidat gehandelt wurde oder es noch wird. So ist der mit Abstand beliebteste Politiker der Umfrage zufolge Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit einem Popularitätswert von 1,8. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), der zuletzt eine Kanzlerkandidatur ausschloss, liegt mit einem Wert von 1,1 ebenfalls deutlich vor Merz.

Über die Unsicherheiten von Umfragen

Repräsentative Umfragen unterliegen immer Fehlern. Man kann davon ausgehen, dass der tatsächliche Wert mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Bereich von einem bis drei Prozentpunkten über oder unter den letztlich angegebenen Messwerten liegt. Den Korridor dieses statistischen Fehlers zeigen wir ab sofort in unseren Grafiken zu Wahlumfragen.

Die Ergebnisse basieren immer auf Stichprobenbefragungen. Diese decken in der Regel nur spezielle Teile der Bevölkerung ab (zum Beispiel Menschen mit Festnetz-Telefonanschluss oder Internetnutzer). Einige potenzielle Teilnehmer sind ablehnend und wollen erst gar nicht befragt werden. Fragen werden mitunter auch falsch verstanden und nicht immer aufrichtig beantwortet. Zum Beispiel auch in Reaktion auf vorangegangene Umfragen. Um jedoch ein allgemeines Meinungsbild über alle Bevölkerungsgruppen hinweg zu berechnen, müssen die Demoskopen fehlende Messwerte und vermutete Ungenauigkeiten ausgleichen und die vorliegenden Zahlen neu gewichten. Diese (in der Regel nicht transparenten) Formeln unterscheiden sich in den Instituten und führen daher zu unterschiedlichen Aussagen.

Umfragewerte sind immer Momentaufnahmen. Mehr als eine grobe Tendenz für ein Meinungsbild lässt sich daraus nicht ableiten. Selbst wenn die Aussagen und Berechnungen zum Veröffentlichungszeitpunkt der Umfrage nahe an der Realität liegen, ist immer noch offen, ob die damals befragten Wähler zum Beispiel später tatsächlich ihre Stimme abgeben oder sich kurzfristig umentscheiden.

Was die Umfrage ebenfalls zeigt: Die Bundesregierung bleibt unpopulär, die Hoffnung auf einen Regierungswechsel aber ebenfalls nicht hoch. So beurteilten nur 31 Prozent der Befragten die Arbeit der Bundesregierung als positiv. Mit 64 Prozent gaben mehr als doppelt so viele Befragte an, sie negativ zu bewerten. 

Allerdings gaben lediglich 34 Prozent der Befragten an, sich von einer unionsgeführten Regierung eine bessere Arbeit zu erhoffen. 16 Prozent würden eine Verschlechterung erwarten, 46 Prozent erwarteten keine Veränderung. Für eine von Teilen der Opposition geforderte Neuwahl gibt es ebenfalls keine klare Mehrheit: 48 Prozent der Befragten fänden eine Neuwahl „gut“, 45 Prozent „nicht gut“, wie aus der Umfrage hervorgeht.



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Der Wettbewerb der Unbeliebten: Deutschland und seine Kanzlerkandidaten


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Zwei Drittel der Unionsanhänger wollen eine Neuwahl

Demnach wollen 93 Prozent der AfD-Anhänger eine Neuwahl, 71 Prozent der Anhänger von Sahra Wagenknechts Partei BSW und 63 Prozent der Anhänger von CDU und CSU. Bei der FDP, deren Spitzenpolitiker mehrfach über ein mögliches vorzeitiges Ende der Ampelkoalition gesprochen haben, wollen 40 Prozent der Anhänger eine Neuwahl – ein großer Unterschied zu den 17 beziehungsweise zwölf Prozent der Anhänger von jeweils SPD und Grünen.

Fände die Bundestagswahl am kommenden Sonntag statt, käme die Union der Umfrage zufolge auf 31 Prozent der Stimmen, gefolgt von der AfD mit 17 und der SPD mit 16 Prozent. Die Grünen lägen demnach mit zwölf Prozent auf Platz vier, BSW würde mit acht Prozent die schwächste Bundestagsfraktion stellen. Sowohl die Linke als auch die FDP kämen mit jeweils vier Prozent nicht mehr ins Parlament.

Den CDU-Vorsitzenden und frisch gekürten Kanzlerkandidaten der Union, Friedrich Merz, hätten mehr Menschen lieber als Bundeskanzler als den amtierenden Regierungschef Olaf Scholz (SPD). Im ZDF-Politbarometer gaben 43 Prozent der 1.348 Befragten an, Merz zu bevorzugen, während sich für Scholz 37 Prozent aussprachen. 20 Prozent wollten sich nicht festlegen.

Doch auch Merz muss demnach Einbußen bei seiner Popularität hinnehmen: Bei der Beurteilung von Leistung und Sympathie bewerteten der befragten Wahlberechtigten den CDU-Chef mit einem Wert von minus 0,5 auf einer Skala, die von minus fünf bis plus fünf geht. Bei der letzten Erhebung hatte Merz noch bei minus 0,1 gelegen. Scholz gewann hingegen leicht dazu und verbesserte sich von minus 0,9 auf minus 0,7.

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