Als ich richtig erwachsen werden wollte, zog ich gelegentlich los und durchstreifte mit Freunden die Viertel, die wir nicht kannten. Dann stellten wir uns vor, wie es wäre. Wie es wäre, wenn all die Häuser niemandem gehörten und also allen. Und was wäre, wenn die Leute ab und an eine neue Wohnung zugelost bekämen, mal in der Arbeitersiedlung, mal im Villenquartier, mal oben im Hochhaus mit Fernblick. Wohnen als helle Freude, immer unerwartet, mit immer anderen Nachbarn. Dann träfe Reich auf Arm und Arm auf Fremd, die Stadt wäre, was sie immer sein sollte: eine Mischmaschine der Milieus und Kulturen. Wie gesagt, eine Jugendfantasie.