Wirtschaftswissenschaftler Tom Krebs: „Die Liberalen verwandeln Deutschland in Disneyland“

Das neue Buch von Tom Krebs „Fehldiagnose“ kann als Kampfansage an seine Kollegen verstanden werden. Krebs war selbst mal marktradikal, heute warnt er vor dem „Irrsinn“ der Mainstream-Ökonomie. Was hat die Einsicht gebracht? Ein Gespräch


Tom Krebs über die Finanzkrise im Jahr 2008: „Ich hatte auf einen Lerneffekt gehofft.“

Foto: Anne-Sophie Stolz für der Freitag


Klar, wenn man seine Zunft kritisiert, muss man mit Reaktionen rechnen. Tom Krebs beispielsweise geht in seinem Buch Fehldiagnose hart mit der neoliberalen Agenda deutscher Wirtschaftswissenschaftler ins Gericht. Prompt hat ihn ein lautstarker Vertreter der Branche als „vormaligen Kollegen“ bezeichnet. Wir waren trotzdem mal so frei, Krebs ein Ohr zu schenken …

der Freitag: Herr Krebs, in „Fehldiagnose“ formulieren Sie eine scharfe Kritik an der Krisenpolitik der Ampelkoalition und ihren ökonomischen Beratern. Was war für Sie der wichtigste Anstoß, dieses Buch zu schreiben?

Tom Krebs: Meine Enttäuschung über die wirtschaftspolitische Beratung in den letzten drei Jahren, die stark vom Marktfundamentalismus geprägt war. Und dass marktlibe

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