„Wir nach sich ziehen es in Europa noch in dieser Hand, dasjenige zu verhindern“

Die Hamburger Woche der Pressefreiheit ist in ihre dritte Runde gestartet. Noch bis zum 8. November laden die Körber-Stiftung und die Zeit Stiftung Bucerius gemeinsam mit über 40 Partnern zu einer Aktionswoche rund um Pressefreiheit, Desinformation und Medienkompetenz ein. Den Auftakt bildete am Sonntag eine Live-Sendung von NDR Info, die ab 10.45 Uhr aus dem Rolf-Liebermann-Studio in Hamburg gestreamt und auch im Radio sowie im NDR Fernsehen übertragen wurde.

Moderiert wurde die Sendung von „Tagesthemen“-Moderator Ingo Zamperoni. Zu den Gästen zählen die US-amerikanische Digitalexpertin Nina Jankowicz, der News-Influencer Fabian Grischkat und „Spiegel“-Korrespondentin Ann-Katrin Müller. Diskutiert wurde unter anderem über die Frage, wie sich gezielte Desinformation im Netz erkennen lässt und welche Rolle freie Medien für die Demokratie spielen. Brosda spielte dabei auf Vorgänge in den USA an, bei denen der Regierungsapparat die Berichterstattung durch den gezielten Auswahlverfahren für Journalisten etwa im Pentagon zu beeinflussen versucht: „Wir haben es in Europa noch in der Hand, das zu verhindern“, so Brosda.

Zuvor betonte auch Hendrik Lünenborg, Intendant des NDR, die Bedeutung der Pressefreiheit. Diese sei „nichts, was – einmal erkämpft – für immer bleibt“, sondern brauche „Menschen, die sie täglich mit Leben füllen“.

Vielfältiges Programm in ganz Hamburg

Die Woche bietet über 60 Veranstaltungen in der Metropolregion Hamburg – von Workshops und Diskussionsrunden bis hin zu Live-Podcasts und Bühnenformaten. Ziel ist es, Nachrichtenkompetenz zu stärken und ein Bewusstsein für die Gefahren von Desinformation zu schaffen. Das vollständige Programm ist unter www.pressefreiheit.hamburg abrufbar.

Am Montag folgt ein Senatsempfang im Hamburger Rathaus unter dem Titel „Raise your Voice!“, bei dem junge Stimmen im Mittelpunkt stehen. Neben Senator Brosda nehmen Influencer wie Fabian Grischkat und Journalistin Minusch Afonso teil. Weitere Programmpunkte sind unter anderem das „Newscamp“ an der Stadtteilschule Wilhelmsburg, das Online-Format „Weltreporter Live – Pressefreiheit weltweit“ sowie Workshops in Kooperation mit der Hamburger Sparkasse zum Thema „Fakt oder Fake?“.

Stiftungen setzen Zeichen für faktenbasierten Journalismus

„Pressefreiheit ist ein Fundament der Demokratie“, sagte Eva Nemela, Vorständin der Körber-Stiftung, zur Eröffnung. „Die Frage, welchen Informationen wir noch vertrauen können, ist entscheidend. Jeder kann etwas tun – nicht nur Journalisten, sondern auch Bürger.“ Manuel Hartung von der Zeit Stiftung Bucerius ergänzte: „Nachrichtenkompetenz wird zur Schlüsselkompetenz in unserer Informationsgesellschaft. „Wir brauchen auch die vierte, fünfte und sechste Hamburger Woche der Pressefreiheit.“ Beide Stiftungen engagieren sich auch für Exiljournalismus und den Schutz von Medienschaffenden weltweit.

Source: welt.de

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