Wie Ahoo Daryayis Schamlosigkeit zur Bedrohung zu Händen ein ganzes Regime wird

Ahoo Daryayi im Iran, Gisèle Pelicot in Frankreich: Frauen leisten weltweit Widerstand, indem sie die Scham die Seite wechseln lassen. In diesen Zeiten der Krise sind sie es, die aufräumen und retten. Warum eigentlich?


Protest in Unterwäsche: Ahoo Daryayi an der Islamischen Azad-Universität in Teheran

Foto: Starface/Imago Images


Sie geht. Sie geht einfach nur. Und damit wird Ahoo Daryayi zur Bedrohung für ein ganzes Regime: Es sind Bilder des Widerstands, Bilder einer Revolution. Als Angehörige der Basij-Milizen die Studentin Anfang November angehen, ihr an den Kleidern zerren, zieht Ahoo Daryayi sich bis auf die Unterwäsche aus. Und läuft stumm über den Campus der Universität, wo sie studiert. Wenig später wird sie festgenommen, in eine Anstalt gebracht, zur „psychologischen Behandlung“. Vermutlich wird sie dort missbraucht, gefoltert, womöglich auch vergewaltigt werden. Man wird versuchen, sie zu brechen. Zu Recht bangt ihre Familie nun um ihr Leben. Doch ihr Bild geht seither um die Welt mit der Botschaft: Die „Frau, Leben, Freiheit“-Revolution im

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