Weltfischbrötchentag: Ein Wunderwerk jener kulinarischen Evolution

Als Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte im vergangenen Oktober zur deutsch-französischen Kabinettsklausur in Hamburg weilten, musste man kurz Angst vor diplomatischen Verstimmungen haben. Denn Bundeskanzler Olaf Scholz hatte die Regierungsmannschaften der beiden Länder an den Fähranleger in Blankenese geladen, um dort mit einem Klassiker der norddeutschen Küche zu punkten: Fischbrötchen.

Zumindest unvorteilhaften Schnappschüssen nach zu urteilen, schien das dem französischen Präsidentenpaar hart auf den Magen zu schlagen. Womöglich wurde Macron hier aber auch schlicht Opfer seiner notorischen Überambitioniertheit. Schließlich hatte der es Olaf Scholz nachgetan und zum Elbaal gegriffen, sich als offensichtlicher Fischbrötchen-Anfänger also gleich an der Profi-Variante verhoben. Wobei die Wahl von Matjes oder Bismarckhering es vermutlich auch nicht besser gemacht hätten. Denn diplomatiegeschichtlich steht der Hering sogar unter einem noch schlechteren Stern. Mittels ihrer Schwimmblase vermögen die Fische zur Kommunikation nämlich pulsierende Töne zu erzeugen, von Fischern auch „Heringsfurzen“ genannt, die das schwedische Militär während des Kalten Kriegs jahrelang in die Irre führte. Letzteres ging davon aus, dass es sich bei den Geräuschen um sowjetische Atom-U-Boote handelte.

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