Weltbank : Weltwirtschaft stabilisiert sich erstmals seither drei Jahren wieder

Trotz geopolitischer Spannungen und hoher Zinsen stabilisiert sich die Weltwirtschaft einer Prognose der Weltbank zufolge erstmals seit drei Jahren wieder – allerdings auf niedrigem Niveau. Wie im vergangenen Jahr werde die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 2,6 Prozent wachsen, teilte die Weltbank mit. Damit hob sie ihre Prognose für 2024 im Vergleich zum Januar um 0,2 Prozentpunkte an. Grund sind demnach vor allem bessere Aussichten der US-Wirtschaft. Auch für China hob die Weltbank ihre Prognose etwas an.

Dass sich die Weltwirtschaft schneller als erwartet stabilisiere und die Inflation zurückgehe, sei ein gutes Zeichen, sagte Chefökonom Indermit Gill. Weniger positiv sei allerdings, dass das durchschnittliche Wachstum im Prognosezeitraum rund einen halben Prozentpunkt niedriger als im Jahrzehnt vor der Coronapandemie sei. 

Trübe Aussichten für ärmere Länder

Eine schlechte Nachricht sei auch, dass die ärmsten Länder der Welt weiter wirtschaftlich besonders schlecht dastünden. „Für die kleinsten und ärmsten Volkswirtschaften sieht es weder in Bezug auf Stabilität noch in Bezug auf Wachstum gut aus“, sagt Chefökonom Gill. Sie litten unter einer hohen Verschuldung und Klimakatastrophen. Die Weltbank kritisierte, dass am Ende dieses Jahres jedes vierte Entwicklungsland ärmer sein werde als vor der Pandemie. 

Anders sieht es in den USA aus. Der Weltbank zufolge handelt es sich bei der Konjunkturentwicklung in der größten Volkswirtschaft der Welt um einen „bemerkenswerten Lichtblick“. Die US-Wirtschaft habe eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit bewiesen. „Das Wachstum ist trotz der härtesten geldpolitischen Straffung seit vier Jahrzehnten kräftig geblieben“, so die Weltbank. Die Dynamik in den USA sei ein Grund dafür, dass die Weltwirtschaft in den kommenden zwei Jahren ein gewisses Aufwärtspotenzial habe.

Europa gewinnt wieder an Stärke

Für Europa zieht die Weltbank eine gemischte Bilanz. Nachdem sich das Wachstum im Jahr 2023 im Euroraum deutlich verlangsamt hatte, prognostiziert die Weltbank für 2024 ein Wachstum von 0,7 Prozent (Januar: 0,7 Prozent) und für das kommende Jahr 1,4 Prozent (Januar: 1,6 Prozent).

Für 2025 und 2026 sagt die Weltbank ein Wirtschaftswachstum um 2,7 Prozent voraus. Die Weltwirtschaft scheine sich endgültig auf eine sogenannte sanfte Landung einzustellen, heißt es in dem Bericht. Das bedeutet weniger Inflation, ohne dass es zu einer Rezession und hoher Arbeitslosigkeit kommt. Doch mehr als vier Jahre nach dem Beginn der Pandemie und den nachfolgenden globalen Schocks sei klar, dass die Welt – und insbesondere die Entwicklungsländer – noch keinen verlässlichen Weg zum Wohlstand gefunden hätten, schreibt die Weltbank. 

Inflation schwächt sich langsamer ab als erwartet

Die weltweite Inflation wird der Prognose zufolge in diesem Jahr voraussichtlich im Schnitt bei 3,5 Prozent liegen, im kommenden Jahr bei 2,9 Prozent. Das sei eine langsamere Abschwächung als erwartet. Die Weltbank geht davon aus, dass die Zentralbanken angesichts des anhaltenden Inflationsdrucks bei der Lockerung der Geldpolitik zurückhaltend bleiben. Die Expertinnen und Experten schätzen, dass die durchschnittlichen Leitzinsen in den kommenden Jahren etwa doppelt so hoch sein werden wie im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2019.

Zuletzt hatte die Europäische Zentralbank EZB die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Am Mittwoch wird die US-Notenbank Fed über ihre weitere Geldpolitik entscheiden. Beobachter gehen davon aus, dass die Fed den Leitzins auf hohem Niveau belassen wird.

Trotz geopolitischer Spannungen und hoher Zinsen stabilisiert sich die Weltwirtschaft einer Prognose der Weltbank zufolge erstmals seit drei Jahren wieder – allerdings auf niedrigem Niveau. Wie im vergangenen Jahr werde die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 2,6 Prozent wachsen, teilte die Weltbank mit. Damit hob sie ihre Prognose für 2024 im Vergleich zum Januar um 0,2 Prozentpunkte an. Grund sind demnach vor allem bessere Aussichten der US-Wirtschaft. Auch für China hob die Weltbank ihre Prognose etwas an.

Dass sich die Weltwirtschaft schneller als erwartet stabilisiere und die Inflation zurückgehe, sei ein gutes Zeichen, sagte Chefökonom Indermit Gill. Weniger positiv sei allerdings, dass das durchschnittliche Wachstum im Prognosezeitraum rund einen halben Prozentpunkt niedriger als im Jahrzehnt vor der Coronapandemie sei. 

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