Was wird aus Joe Biden? Sanders und Ocasio-Cortez halten an ihm verkrampft

Nächste Woche kommen die Republikaner in Milwaukee zum Parteitag zusammen. Dabei wird Donald Trump offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekrönt. Die Demokraten sind noch nicht so weit. Die Partei ist entzweit seit Präsident Joe Bidens desaströsem TV-Duell gegen Trump Ende Juni. Bidens Aussetzer haben schockiert. Zuweilen stand er mit offenem Mund da, während Trump Falschheiten versprühte. Manche Demokraten, vor allem aber die Geldgeber, sind der Ansicht, Biden könne nicht gewinnen.

Alter bringe Weisheit, sagt Biden und gibt sich siegessicher

Die Pressekonferenz auf dem Nato-Gipfel in Washington hat nicht für Klarheit gesorgt. Der 81-Jährige wies Forderungen zurück, er solle die Kandidatur jüngeren Anwärtern überlassen. Er sei die am „meisten qualifizierte Person“, versicherte Biden, und er habe Donald Trump einmal geschlagen, und er werde das wieder tun. Alter bringe Weisheit.

Bidens innerparteiliche Verteidiger waren schnell zufrieden. Biden hat sich weniger verhaspelt; kompetente Antworten gegeben, Sätze zu Ende gebracht. Es gab keine Aussetzer und Pausen bei der Suche nach Worten. Sein Make-up war besser als das beim TV-Duell. Die Pressekonferenz habe viele Demokraten überzeugt, dass Biden „im Rennen bleiben sollte“, sagte ein demokratischer Abgeordneter aus Tennessee.

Dass Biden von Vizepräsidentin Kamala Harris als „Vizepräsidentin Trump“ sprach und vor der Pressekonferenz den ukrainischen Präsidenten als „Präsident Putin“ vorstellte, wurde eher mit Scherzen abgetan. Versprecher halt.

Die politischen Leitplanken stehen bei diesen Wahlen nicht besonders fest. Linksaußen Bernie Sanders (82) hält zu Biden. Dieser sei durchaus in der Lage, gegen Trump zu gewinnen, sagte Sanders jüngst im CBS-Fernsehen. Er müsse allerdings mehr über Programme sprechen, die „der großen Mehrheit der Menschen in diesem Land nützen würden“. Ähnlich äußerte sich die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, Hoffnungsträgerin für viele links von der Mitte. Biden habe ihr deutlich vermittelt, dass er nicht aufgeben wird, und sie wolle sicherstellen, dass Biden gegen Trump gewinnt. Biden solle sich jedoch stärker für Belange der Arbeiterklasse einsetzen.

Donald Trump will ein Duell „Mann gegen Mann“, ohne Moderatoren

Bei der Pressekonferenz hat Biden seine Pläne für mehr Mieterschutz erwähnt und betont, er sei der gewerkschaftsfreundlichste Präsident der Geschichte. Die Präsidentin des Gewerkschaftsverbandes AFL-CIO, Liz Shuler, hält zu Biden. Sie postete auf sozialen Medien: „Er glaubt an Gewerkschaften – und wir glauben an ihn“.

Und mit der Arbeiterklasse ist es so eine Sache: Im Sommer 2023 feierten das progressive Amerika und Biden einen historisch guten Tarifvertrag der Transportgewerkschaft Teamsters mit dem Lieferdienst United Parcel Service. Teamsters-Präsident Sean O’Brien ist nun als Redner vorgesehen bei der republikanischen Parteiversammlung. Am 10. September ist ein zweites Trump-Biden Duell angesetzt. Trump hat eine weitere Debatte angeboten, „Mann gegen Mann“, ohne Moderatoren.

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