Er ist wieder mal ganz oben auf der Bestsellerliste, bei uns liefert er den Ersten Satz: Diesmal hat Hape Kerkeling mit Gebt mir etwas Zeit ein Buch über sich und seine Vorfahren geschrieben – mit auch politisch überraschenden Ergebnissen. Man kann aus seiner Recherche lernen, wie vielfältig Deutschland in Sachen Herkunft seit Jahrhunderten ist. Erfindet sich da ein Entertainer etwa neu?
Die prominente Aktivistin und Bestsellerautorin Naomi Klein begibt sich in ihrem Buch Doppelgänger auf die Spur einer merkwürdigen Geschichte, die sehr viel mit ihr persönlich zu tun hat: Immer wieder wird sie im Internet mit der bekannten Feministin Naomi Wolf verwechselt, die sich von einer linken Ikone in eine rechte Verschwörungstheoretikerin verwandelt hat. Was sagt diese Verwandlung über das Amerika von heute, kurz vor den Präsidentschaftswahlen? Wie konnte so etwas überhaupt in dieser Gesellschaft passieren? Und wie selbstkritisch müssen Linke wie Naomi Klein mit ihren eigenen Illusionen umgehen, wenn es um die Verteidigung von Demokratie und Öffentlichkeit geht?
Verlust – das ist vielleicht das zentrale Gefühl unserer Gegenwart. Jeder kennt es, und ausgerechnet jetzt wirkt es als Krisenverstärker in den westlichen Gesellschaften. Der Soziologe Andreas Reckwitz erklärt in seinem bahnbrechenden Buch Verlust erstmals, weshalb diese Krisen von heute mit Verlust zusammenhängen und warum Fortschritt nicht mehr so wichtig ist. Wie können wir als Gesellschaft lernen, mit Verlusten umzugehen, um die Zukunft zu meistern? Merke: keine Angst mehr vor Verlust!
Als Klassiker empfehlen unsere Hosts diesmal Walden von Henry David Thoreau: 1845 zog sich der amerikanische Autor in eine Blockhütte zurück, wo er zwei Jahre in der Einsamkeit des Waldes lebte. Über diese existenzielle Erfahrung schrieb er ein berühmtes Buch, das die Natur, Freiraum und menschliches Dasein, Amerikas Geist und die Grenzen der Zivilisation verknüpfte. Hilft uns diese Lektüre heute wieder?
Sie erreichen das Team von Was liest du gerade? unter buecher@zeit.de.
Literaturangaben:
Hape Kerkeling: Gebt mir etwas Zeit. Meine Chronik der Ereignisse, Piper, 368 Seiten, 24 Euro
Naomi Klein: Doppelgänger. Eine Analyse unserer gestörten Gegenwart. Übersetzt von Peter Robert und Rita Seuß, S. Fischer, 496 S., 29 Euro
Andreas Reckwitz: Verlust. Ein Grundproblem der Moderne, Suhrkamp, 463 Seiten, 32 Euro
Henry David Thoreau: Walden oder Leben in den Wäldern. Diverse Übersetzungen und Ausgaben auf Deutsch
Er ist wieder mal ganz oben auf der Bestsellerliste, bei uns liefert er den Ersten Satz: Diesmal hat Hape Kerkeling mit Gebt mir etwas Zeit ein Buch über sich und seine Vorfahren geschrieben – mit auch politisch überraschenden Ergebnissen. Man kann aus seiner Recherche lernen, wie vielfältig Deutschland in Sachen Herkunft seit Jahrhunderten ist. Erfindet sich da ein Entertainer etwa neu?
Die prominente Aktivistin und Bestsellerautorin Naomi Klein begibt sich in ihrem Buch Doppelgänger auf die Spur einer merkwürdigen Geschichte, die sehr viel mit ihr persönlich zu tun hat: Immer wieder wird sie im Internet mit der bekannten Feministin Naomi Wolf verwechselt, die sich von einer linken Ikone in eine rechte Verschwörungstheoretikerin verwandelt hat. Was sagt diese Verwandlung über das Amerika von heute, kurz vor den Präsidentschaftswahlen? Wie konnte so etwas überhaupt in dieser Gesellschaft passieren? Und wie selbstkritisch müssen Linke wie Naomi Klein mit ihren eigenen Illusionen umgehen, wenn es um die Verteidigung von Demokratie und Öffentlichkeit geht?