Die AfD liegt in Umfragen bei 25 Prozent, teils vor der CDU. Unsere Autorin Sally Lisa Starken erklärt, was die neue Bundesregierung tun muss, bevor sich das Fenster schließt. Spoiler: um Migration geht es dabei nicht
Sally Lisa Starken
Foto: Daniel Dittus
Ich habe mit vielen AfD-Wähler*innen gesprochen, kaum jemand von ihnen hat sich als extrem bezeichnet. Viele sagen: „Ich bin doch in der Mitte.“ Was sie eint: Wut, Enttäuschung, Verunsicherung und oftmals Perspektivlosigkeit. Das Gefühl, übersehen zu werden. Und der Wunsch, endlich jemanden zu wählen, der „die Wahrheit ausspricht“.
Also alles nur Konservative, alles Protestwähler*innen? Wer glaubt, das sei nur Protest, verkennt: Auch Protest ist eine Haltung. Und auch sie ist politisch. Wer antidemokratischen und rassistischen Positionen zustimmt, trägt Verantwortung – auch, wenn er oder sie das eigene Kreuz bloß aus Frust setzt.
Als unvorstellbar galt bis vor Kurzem eine künftige Regierungsbeteiligung der AfD. Doch w