Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Bangladeschs geflüchtete Ex-Regierungschefin Hasina zum Tod verurteilt

Bangladeschs ehemalige Regierungschefin Sheikh Hasina ist wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode verurteilt worden. Das Gericht in Dhaka sprach die 78-Jährige für das gewaltsame Vorgehen gegen Demonstranten im vergangenen Jahr schuldig. „Alle Elemente eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit sind gegeben“,
sagte Richter Golam Mortuza Mozumder. Die Urteilsverkündung des Sondertribunals wurde live übertragen. 

Hasina selbst war nicht anwesend: Nach wochenlangen Protesten floh sie im August 2024 per Hubschrauber nach Indien. Das Gericht verurteilte sie in Abwesenheit, nachdem sie sich geweigert hatte, für den Prozess zurückzukehren. Am Montag bezeichnete sie das Urteil als „politisch motiviert“.

Hasina sei „Drahtzieherin und Hauptverantwortliche“

Beim Versuch, die von Studenten angeführten Proteste gegen Hasina im vergangenen Jahr gewaltsam niederzuschlagen, wurden nach UN-Angaben rund 1.400 Menschen getötet. Hasina, die Bangladesch 15 Jahre lang autoritär regiert hatte, soll laut Anklage persönlich Befehle erteilt haben, die Massentötungen, schwere Verletzungen, gezielte Angriffe auf Frauen und Kinder, die Verbrennung von Leichen sowie die Verweigerung medizinischer Hilfe für Verletzte zur Folge hatten. Chefankläger des internationalen Straftribunals von Bangladesch (ICT) Tajul Islam teilte in einer Pressekonferenz vergangene Woche mit, er habe die Todesstrafe beantragt, weil Hasina „Drahtzieherin und Hauptverantwortliche“ für die Verbrechen gewesen sei.

Hasina bestreitet die Zahlen und bezeichnete das Tribunal als Schauprozess. Ihre Partei, die Awami-Liga, lehnte das Sondertribunal als Scheingericht ab. Neben Hasina wurde auch der ehemalige Innenminister Asaduzzaman Khan zum Tode verurteilt; er lebt ebenfalls im Exil in Indien. Ein dritter Verdächtiger, ein ehemaliger Polizeichef, erhielt fünf Jahre Haft, nachdem er sich als Kronzeuge gestellt und sich schuldig bekannt hatte.

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