Verbraucherpreise: Inflation im Euroraum schwächt sich leicht ab

Die Inflation in der Eurozone ist im Juli trotz einer Serie von Zinserhöhungen der EZB
erneut zurückgegangen. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent – nach 5,5 Prozent im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt. Es ist die niedrigste Inflationsrate seit Januar 2022. Im vergangenen Jahr war die Inflation infolge des Ukraine-Kriegs zeitweise zweistellig.

Die Inflation ist damit immer noch mehr als doppelt so hoch
wie die Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0
Prozent. Zudem verharrte die Kernrate, in der die
schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie
Alkohol und Tabak außen vor bleiben, im Juli auf dem
Vormonatswert von 5,5 Prozent. Diese Messgröße wird von der EZB
genau verfolgt, da sie gute Hinweise auf die zugrundeliegenden
Inflationstrends liefert.

Der Preisauftrieb schwächte sich in vielen Bereichen ab. Lebens- und Genussmittel waren zwar immer noch 10,8 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, der Trend zeigt aber weiter nach unten. Die Energiepreise sanken erneut deutlich um 6,1 Prozent, nachdem sie im vergangenen Jahr drastisch gestiegen waren. Die Preise von Industriewaren stiegen weniger stark als im Vormonat. Im Dienstleistungssektor beschleunigte sich dagegen der Preisauftrieb. 

Am niedrigsten lag die Inflationsrate in Belgien (plus 1,7 Prozent) und Luxemburg (plus 2,0 Prozent). Die höchste Inflation verbuchte die Slowakei (plus 10,3 Prozent). Das Inflationsziel der EZB von mittelfristig zwei Prozent wird nach wie vor klar überschritten. Die EZB hatte zuletzt im Juli ihre Leitzinsen erhöht, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Das weitere Vorgehen ließ sie jedoch offen.

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