Drei Tage nach der Vergabe des Friedensnobelpreises an die prominente Oppositionspolitikerin María Corina Machado aus Venezuela hat die Regierung in Caracas ihre Botschaft in Oslo geschlossen. „Trotz unserer Differenzen bei mehreren Themen will Norwegen den Dialog mit Venezuela aufrechterhalten und wird weiter darauf hinarbeiten“, teilte eine Sprecherin des norwegischen Außenministeriums mit. Die Entscheidung sei „bedauerlich“.
Zuvor hatte die venezolanische Regierung die Schließung der Botschaft verkündet und dies mit einer Umstrukturierung ihres diplomatischen Dienstes begründet. Venezuela schloss ebenfalls seine Botschaft in Australien und eröffnete neue diplomatische Vertretungen in Simbabwe und in Burkina Faso.
Das norwegische Nobelkomitee hatte Machado am Freitag mit dem renommierten Preis ausgezeichnet. Der Nobelpreis ist dem norwegischen Außenministerium zufolge von der Regierung in Oslo unabhängig.
Machado stellte sich Präsident Maduro entgegen
Die venezolanische Oppositionsführerin Machado gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro. Wegen ihres politischen Engagements war sie in ihrem Heimatland immer wieder Repression und Einschüchterungsversuchen durch die sozialistische Regierung ausgesetzt.
2024 wurde sie bei der venezolanischen Präsidentschaftswahl als Kandidatin der oppositionellen Plattform der demokratischen Einheit nominiert, dann aber vom regierungsnahen Nationalen Wahlrat ausgeschlossen. An ihrer Stelle bewarb sich der Diplomat Edmundo González Urrutia, der nach Auffassung internationaler Beobachter entgegen der offiziellen Wahlbekanntgabe die meisten Stimmen gewann. Der autoritäre Machthaber Nicolás Maduro regiert Venezuela seit 2013 und hält weiter an der Macht fest.