Venezuelas
Staatschef Nicolás Maduro hat sich angesichts wachsender Spannungen mit den USA gegen einen „Sklavenfrieden“ ausgesprochen. „Wir wollen
Frieden, aber Frieden mit Souveränität, Gleichheit und Freiheit“, sagte
Maduro vor Tausenden Anhängern in der venezolanischen Hauptstadt Caracas.
„Wir wollen keinen Sklavenfrieden, keinen Kolonialfrieden“, sagte der zunehmend autoritäre, linksgerichtete Staatschef während der Kundgebung und versprach dem venezolanischen Volk zudem „absolute Loyalität“.
Anlass der Veranstaltung vor dem
Präsidentenpalast war die Vereidigung lokaler Parteiführer der regierenden sozialistischen
Partei PSUV. „Seien Sie versichert, dass ich Ihnen,
genau wie ich es vor dem Leichnam unseres Kommandanten Chávez
geschworen habe, bevor ich mich von ihm verabschiedete, absolute
Loyalität (…) schwöre“, sagte Maduro in Anspielung auf seinen Vorgänger Hugo
Chávez. „Seien Sie versichert, dass ich Sie niemals im Stich lassen
werde.“ Begleitet wurde Maduro von seiner Frau Cilia
Flores und Innenminister Diosdado Cabello, der eine rote
Baseballkappe mit der Aufschrift „Zweifel ist Verrat“ trug.
Gespräche über angeblich geschlossenen Luftraum
Am Wochenende war berichtet worden, die US-Regierung habe dem venezolanischen Präsidenten vorgeschlagen, sein Land zu verlassen. „Wir haben Maduro die Möglichkeit gegeben, zu gehen“, sagte der republikanische US-Senator Markwayne Mullin dem Sender CNN. „Wir haben gesagt, er könne nach Russland oder in ein anderes Land gehen.“
Die Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten sich zuletzt weiter verschärft, nachdem US-Präsident Donald Trump den Luftraum über Venezuela
am Samstag für „geschlossen“ erklärt hatte. Beobachter befürchteten daraufhin eine militärische Eskalation. Venezuela wies Trumps Aussagen über eine angebliche Sperrung des Luftraums kurz darauf allerdings zurück und verurteilte „die kolonialistische Bedrohung“.
Nach eigenen Angaben haben der US-Präsident und Maduro in der zurückliegenden Woche miteinander telefoniert. Zuvor hatten US-Medien über das Telefonat berichtet. Am Montag
wollte Trump mit seinem Sicherheitsstab zudem über das weitere Vorgehen
beraten.
Maduro beklagt „psychologischen Terrorismus“
Während der Kundgebung in Caracas sagte Maduro, sein
Land erleide seit 22 Wochen „eine Aggression, die als psychologischer
Terrorismus bezeichnet werden kann“. Die USA stellten Venezuela „auf die Probe“. Das venezolanische Volk habe in dieser
Zeit „seine Liebe zum Vaterland unter Beweis gestellt“, fügte Maduro
hinzu.
Vizepräsidentin Delcy Rodríguez sagte, Venezuela
führe einen Kampf, „um sein Land, seine Souveränität und seine
Ressourcen zu verteidigen“. Parlamentspräsident Jorge Rodríguez rief die
Menschen dazu auf, trotz der „Drohungen“, der „dummen Strategien der
psychologischen Kriegsführung“, der „Lügen“ und „Verleumdungen“ auf die
Straße zu gehen, um „die Freude und das Vaterland zu verteidigen“.
Seit September hatten die USA mehrere Kriegsschiffe und einen großen Flugzeugträger vor Venezuelas Küste in Stellung gebracht. Zudem greifen die US-Streitkräfte auf Befehl
Trumps immer wieder die Boote mutmaßlicher Drogenschmuggler in der
Karibik und im Ostpazifik an. Maduro behauptet, die US-Regierung wolle
ihn stürzen und sich die venezolanischen Ölvorräte sichern. Nach Berichten über einen möglichen Völkerrechtsverstoß der USA in Venezuela steht US-Verteidigungsminister Pete Hegseth unter Druck. Trump stellte sich hinter seinen Minister.