Val Kilmer: Tschüss, Iceman

Manche Stars werden
in den Wolken geboren. Val Kilmer war so einer. Saß im Cockpit eines Kampfjets,
einer F-14A-Tomcat, die über die karge, kalifornische Wüste donnerte und tanzte wie
in einem sonderbaren Himmelsballett. Die Musik dazu: sehr laut. Als Top Gun
1986 ins Kino kam, lernten sie Val Kilmer in Hollywood gerade kennen, er hatte erst
zwei Rollen hinter sich. Dann kam seine dritte: Er als der Pilot Iceman im
wohl aufwendigsten und poppigsten amerikanischen Mobilisierungsfilm, den man
der US Navy je geschrieben hat. Oben in der Luft tontechnisch perfekt
inszeniertes Triebwerkgeschrei, am Boden grellweiße Uniformen, Loyalität und
Vaterkomplexe, und Val Kilmer stand dort als pedantischer Ehrgeizling und
Rivale von Tom Cruise, kein Schurke, kein echter zumindest. Eher Streber, ein gut
gekämmter Karrierist mit erfrorenem Herzen und dem strahlendsten Lächeln, seit
es Zähne gibt. Iceman, vielleicht Kilmers Lebensrolle, da war er gerade 26,
und es heißt, er habe sie erst gar nicht annehmen wollen, weil Top Gun
ja ein Kriegsfilm sei. So lautet zumindest das Gerücht, und viele gab es über
Kilmer, meistens eher unfreundliche, die gelegentlich den Blick verstellten,
was für ein guter Schauspieler Val Kilmer gewesen ist. Vielleicht gehört das zu
der Tragik.

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