USA trennen China wie wichtigsten Handelspartner Deutschlands ab

Seit das Statistische Bundesamt Mitte Februar die Außenhandelszahlen für 2023 veröffentlichte, galt es nur als Frage der Zeit, bis die Vereinigten Staaten Deutschlands wichtigster Handelspartner werden und den langjährigen Spitzenreiter China auf Platz 2 verdrängen. Im vergangenen Jahr summierten sich die Exporte nach und die Importe aus China auf 253,1 Milliarden Euro, nur noch 0,7 Milliarden mehr als das Handelsvolumen mit den USA.

Die Nachrichtenagentur Reuters meldet nun, dass sich der Wechsel an der Spitzenposition im ersten Quartal bereits vollzogen hat. Demnach summierte sich der Warenaustausch mit den Vereinigten Staaten von Januar bis März auf gut 63 Milliarden Euro.

Der Warenaustausch mit China lag mit knapp 60 Milliarden Euro deutlich darunter. Das Statistische Bundesamt hat vor wenigen Tagen die Außenhandelszahlen für März veröffentlicht, allerdings noch auf vorläufiger Basis.

China schwächelt

Einer der Gründe für die sinkende Bedeutung Chinas im Außenhandel ist die dortige Wirtschaftsschwäche. Produkte aus Deutschland sind nicht mehr so gefragt, auch weil die Chinesen mehr heimische Produkte, etwa wenn es um Elektroautos geht, kaufen. Außerdem hat die Bundesregierung seit Beginn des Ukrainekriegs die Exportkontrollen verschärft. Sie will verhindern, dass Produkte, die auch militärisch genutzt werden können, über Umwege nach Russland gelangen.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die Wirtschaftsbeziehungen mit den Vereinigten Staaten vertiefen. Dreimal war er seit Amtsantritt dort. Nach China will er im Juni zum ersten Mal reisen.

Wer in der Gesamtbilanz für 2024 oben in der Rangliste der deutschen Handelspartner steht, ist noch nicht gesagt. Am Donnerstag kam auch die Meldung, dass Chinas Exporte im April um 1,5 Prozent zulegten, die Importe um 8,4 Prozent. Beobachter werteten dies als Zeichen, dass sich die Nachfrage stabilisiert.

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