USA: Finanzministerin Yellen schließt Rettung von Silicon Valley Bank aus

Zwei Tage nach der Schließung der insolventen Silicon Valley Bank (SVB) hat US-Finanzministerin Janet Yellen eine staatliche Rettung des Kreditinstituts ausgeschlossen. In einem Interview mit dem TV-Sender CBS sagte Yellen, die Regierung in Washington wolle zwar „sicherstellen, dass die Probleme einer Bank nicht zu einer Ansteckung anderer, gesunder Banken führen“. Aufgrund der Gesetzesänderungen infolge der Finanzkrise 2008 werde man aber keine in Schwierigkeiten geratene Großbanken mehr retten.

Die 1983 gegründete SVB ist nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden. Bei der Bank war es in den vergangenen Tagen im Zuge von Liquiditätssorgen zu einem immensen Kapitalabzug gekommen. Auch andere Banken gerieten an der Börse erheblich unter Druck. 

Yellen zufolge arbeitet die Regierung nun mit dem Bundeseinlagensicherungsfonds FDIC an einer Lösung für die Kunden der SVB. 96 Prozent der Einlagen bei der Bank sind nicht durch die FDIC gedeckt, den Kunden droht daher der Verlust ihres Geldes. Yellen sagte CBS, sie sei sicher, dass die FDIC verschiedene Optionen in Betracht ziehe, darunter auch die Übernahme des Kreditinstituts durch eine andere Bank.

Yellen sagte, wenn eine Bank zusammenbreche –
vor allem eine wie die SVB mit Einlagen in Milliardenhöhe – dann sei das „natürlich ein Grund zur Sorge“. Zugleich hob sie hervor, das US-Bankensystem sei „wirklich sicher“ und widerstandsfähig. Die US-Amerikaner könnten Vertrauen in dessen Sicherheit und Solidität haben. Zum weiteren Vorgehen der US-Notenbank Fed wollte sich die Ministerin nicht äußern – und verwies auf deren Unabhängigkeit.

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