DIE ZEIT: Herr Juncker, Sie haben mit Donald Trump erfolgreich über Zölle verhandelt, als Sie Präsident der EU-Kommission waren. Was lässt sich aus Ihren Erfahrungen lernen?
Jean-Claude Juncker: Mir kommt die Drohkulisse, die Trump aufbaut, bekannt vor. Er hat das 2017 und 2018 auch gemacht. Das Ergebnis meiner Gespräche mit ihm war, dass der Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union eingedämmt werden konnte. Trump war Argumenten zugänglich. Wenn man mit Trump verhandelt, muss man ihn ernst nehmen und ihm auf Augenhöhe begegnen. Man muss zur Kenntnis nehmen, dass er der Präsident der Amerikaner ist, und sollte nicht so tun, als ob die Amerikaner einen falschen Präsidenten gewählt hätten. Man muss ihm also mit Respekt begegnen und darf nicht so tun, als ob es sich um einen in der Handelspolitik verirrten Präsidenten handelt.