US-Flugzeughersteller: Boeing soll unabhängige Aufsichtsstelle bekommen

Im Fall zweier Abstürze mit Boeing-Flugzeugen in den Jahren 2018 und 2019 will das US-Justizministerium dem Flugzeugersteller laut einem Medienbericht eine Vereinbarung über eine Aussetzung der Strafverfolgung vorschlagen. Dafür solle eine unabhängige Aufsicht für den Konzern ernannt werden, berichtete die New York Times unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Quellen. Demnach halten hochrangige Vertreter des Ministeriums einen Prozess für rechtlich zu riskant. 

Die Ministeriumsvertreter seien der Auffassung, dass die Ernennung einer unabhängigen Aufsichtsstelle ein „schnellerer und effektiverer“ Weg sei, um sicherzustellen, dass Boeing seine Produktionsprozesse und die Qualitätskontrolle verbessere, berichtet die New York Times.

Bei den Abstürzen der zwei 737-MAX-Maschinen im Oktober 2018 in Indonesien und im März 2019 in Äthiopien waren insgesamt 346 Menschen gestorben. Das Justizministerium in Washington, D.C., hatte im Mai erklärt, dass Boeing deswegen erneut strafrechtlich verfolgt werden könne. Eine Vereinbarung mit den US-Behörden von Anfang 2021 zur Einstellung der Ermittlungen sei nicht mehr gültig, da Boeing gegen darin eingegangene Verpflichtungen verstoßen habe. Der Konzern wies dies zurück.

Weitere Pannen bei Alaska Airlines

Das Justizministerium muss sich nun positionieren und hat sich verpflichtet, seine Entscheidung bis spätestens 7. Juli dem mit dem Fall betrauten Bundesrichter in Texas mitzuteilen. Eine Stellungnahme zu dem Medienbericht lehnte das Ministerium ab. 

Strafprozesse sorgen nach Angaben der New York Times oft dafür, dass die beklagten Unternehmen Konkurs anmelden müssen. Boeing gilt als ein für die US-Wirtschaft sowie die nationale Sicherheit wichtiges Unternehmen.

Zuletzt sorgten mehrere technische Pannen bei Boeing-Maschinen für Verunsicherung. So brach Anfang des Jahres bei einer Boeing 737 MAX 9 der Alaska Airlines während des Fluges ein Teil der Kabinenwand heraus. Das Flugzeug musste notlanden. Die Flugaufsichtsbehörde FAA ordnete in der Folge im Januar ein vorübergehendes Flugverbot für Maschinen der Bauart 737 MAX an.

Der Vorstandsvorsitzende von Boeing, Dave Calhoun, versprach bei einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Senats am vergangenen Dienstag Besserung. „Unsere Kultur ist noch lange nicht perfekt, aber wir ergreifen Maßnahmen und machen Fortschritte“, sagte er. Calhoun bat außerdem die Angehörigen von Opfern der Abstürze in den Jahren 2018 und 2019 um Entschuldigung.

Im Fall zweier Abstürze mit Boeing-Flugzeugen in den Jahren 2018 und 2019 will das US-Justizministerium dem Flugzeugersteller laut einem Medienbericht eine Vereinbarung über eine Aussetzung der Strafverfolgung vorschlagen. Dafür solle eine unabhängige Aufsicht für den Konzern ernannt werden, berichtete die New York Times unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Quellen. Demnach halten hochrangige Vertreter des Ministeriums einen Prozess für rechtlich zu riskant. 

Die Ministeriumsvertreter seien der Auffassung, dass die Ernennung einer unabhängigen Aufsichtsstelle ein „schnellerer und effektiverer“ Weg sei, um sicherzustellen, dass Boeing seine Produktionsprozesse und die Qualitätskontrolle verbessere, berichtet die New York Times.

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