US-Flugzeugbauer: Boeing streicht 17.000 Stellen

Inmitten eines Arbeitskampfes hat der angeschlagene US-Flugzeughersteller Boeing massenhafte Stellenstreichungen angekündigt: Zehn Prozent der Beschäftigten und damit etwa 17.000 Jobs sollen wegfallen. In einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilte der neue Konzernchef Kelly Ortberg mit, Boeing müsse die Personalsituation an die „finanziellen Realitäten“ anpassen. Demnach sorgt insbesondere der derzeit laufende Streik von tausenden Boeing-Beschäftigten für einen Absturz der Unternehmensergebnisse im dritten Quartal.

„Diese Kürzungen werden Führungskräfte, Manager und Angestellte betreffen“, schrieb Ortberg weiter. Zudem verzögere sich die Erstauslieferung des Jets 777X um ein Jahr. Es seien neue, erhebliche Verluste im Rüstungsgeschäft zu erwarten. 

Als Vorausblick auf seine Geschäftszahlen, die für den 23. Oktober erwartet werden, gab der Airbus-Konkurrent nach Börsenschluss für das dritte Quartal einen Verlust je Aktie von knapp zehn Dollar bekannt und einen Umsatz von 17,8 Milliarden Dollar. Das ist fast eine Milliarde Dollar weniger als bisher von Experten erwartet wurde. Zudem sieht der Konzern einen Abschreibungsbedarf von fünf Milliarden
Dollar (rund 4,6 Millarden Euro). Dabei ist die Sparte Verkehrsflugzeuge für drei Milliarden
US-Dollar verantwortlich, der Rest entfällt auf den Bereich
Verteidigung, Raumfahrt und Sicherheit. Die Boeing-Aktie fiel im nachbörslichen Handel zunächst um 2,3 Prozent.

33.000 Beschäftigte streiken

Der Traditionskonzern wird derzeit an der US-Westküste von 33.000 Beschäftigten bestreikt. Der Arbeitskampf dauert seit Mitte September und kostet Boeing nach Schätzungen der Ratingagentur S&P eine Milliarde Dollar im Monat. Am Mittwoch hatte Boeing im Tarifstreit sein aufgebessertes Angebot zurückgenommen und die Verhandlungen abgebrochen. 

Die Gewerkschaft der streikenden Fabrikarbeiter fordert eine Gehaltserhöhung von 40 Prozent über vier Jahre und die Wiederherstellung einer leistungsorientierten Rente, die vor einem Jahrzehnt im Vertrag gestrichen wurde. Die Arbeitgeberseite hatte im September angeboten, die allgemeinen Löhne um 30 Prozent über vier Jahre anheben zu wollen. Außerdem will Boeing unter anderem eine Leistungsprämie wieder einführen und die Altersversorgung verbessern.

Pannenserie bei Boeing-Maschinen

Boeing ist mit 60 Milliarden Dollar verschuldet. Der Konzern steht außerdem wegen einer Reihe von technischen Problemen unter Druck. 

Im Jahr 2018 waren zwei 737 Max-8 in Indonesien und
Äthiopien abgestürzt, Hunderte Menschen starben. Ursache war unter anderem ein Softwarefehler
von Boeing
. In diesem Jahr löste sich in einer Boeing 737 Max-9 von Alaska Airlines mitten im Flug ein Teil der Kabinenwand. In Japan riss die Cockpit-Scheibe eines Fliegers, in der US-Stadt Atlanta verlor
eine Delta-Maschine ein Vorderrad
kurz vor dem Start, wenig später verloren sowohl
eine Maschine des Typs 757 als auch des Typs 777
ein Rad kurz nach dem
Abheben. Einmal verlor eine Boeing-Maschine eine
Rumpfabdeckung
, einmal ein
Teil eines Triebwerks
.

Die US-Flugaufsichtsbehörde FAA ordnete Untersuchungen an, unter anderem von Tausenden
Sauerstoffgeräten bei 737-Maschinen
. Zudem wurden Probleme
bei Bremsen
und Pilotensitzen,
die sich unkontrolliert verstellen,
bekannt.

Auch das Rüstungsgeschäft steckt in Schwierigkeiten: Die Sparte verlor zuletzt Milliardensummen. Das Unternehmen kämpft darüber hinaus mit chronischen Lieferverzögerungen.

Inmitten eines Arbeitskampfes hat der angeschlagene US-Flugzeughersteller Boeing massenhafte Stellenstreichungen angekündigt: Zehn Prozent der Beschäftigten und damit etwa 17.000 Jobs sollen wegfallen. In einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilte der neue Konzernchef Kelly Ortberg mit, Boeing müsse die Personalsituation an die „finanziellen Realitäten“ anpassen. Demnach sorgt insbesondere der derzeit laufende Streik von tausenden Boeing-Beschäftigten für einen Absturz der Unternehmensergebnisse im dritten Quartal.

AirlinesAlaskaAngestellteBoeingDollarEuroExpertenFührungskräfteGewerkschaftHandelIndonesienJapanJetsJobsManagerMaxPRaumfahrtRenteSSchuldenStreikUnternehmenUSUS-DollarVerteidigungWirtschaft