Es ist etwa drei Uhr am Nachmittag, als Stephen Miller die Bühne des State Farm Stadium unweit von Phoenix, Arizona, betritt. Bis dahin war die Gedenkveranstaltung für den ermordeten nationalistischen Aktivisten Charlie Kirk vor allem eine Trauerfeier, viel Bibel, viele Tränen, viel christlicher Rock. Mit Miller kommt ein neuer Ton. Miller ist Donald Trumps stellvertretender Stabschef im Weißen Haus, aber das beschreibt seine Rolle nur unzureichend. Er ist einer der wichtigsten ideologischen Köpfe in Trumps Bewegung. Es sprechen viele Regierungsmitglieder an diesem Tag, auch der Präsident selbst, doch Millers Rede, ein Stakkato von Drei-Wort-Sätzen, sticht heraus. Spätestens mit ihm wechselt das Format vom Gedenken zur Mobilmachung.