Urlaub im Herbst: Diese Städte in Europa sind jetzt selten schön – WELT

Wer auf Spaziergängen die Schönheit des Herbstes in aller Ruhe genießen möchte, wird auf dem Land oft enttäuscht. Anders sieht es in den Parkanlagen und Botanischen Gärten der Städte aus. Ein Ranking zeigt, welche europäischen Metropolen zu dieser Jahreszeit am reizvollsten sind.

Im Herbst lieber in die Großstadt statt aufs Land? Das klingt zunächst bizarr. Viele Urlauber haben tatsächlich eine klassisch-bestrumpfte Wanderung durch die Natur vor Augen, wenn sie an Herbstromantik denken. Doch die Vorstellung, die die meisten von herbstlichen Spaziergängen durch Laubwälder wie aus einem Gemälde von Caspar David Friedrich haben, entspricht in Europa kaum der Realität.

Im Herbst sind die bekanntesten Wälder geradezu überlaufen und Waldwege zugeparkt. Dann ist nämlich auch Hochsaison für Pilzsucher, Beerensammler, Forstwirte, Baumfäller und Holzfuhrtransporte, und überall sitzen auch noch orange-bemützte Jäger auf Hochsitzen, weil die Zeit der tagsüber durchgeführten Drückjagden begonnen hat.

Und wer unterwegs auf einen Wald von außergewöhnlichen, leuchtend rot oder orange verfärbten Laubbäumen wie Rotbuchen, Stieleichen oder Ahornbäume bis zum Horizont hofft, muss lange suchen; solche Prachtexemplare mit buntem Herbstlaub sind selten in den vorherrschenden Nadelmischwäldern Mitteleuropas. Auf Feldalleen auszuweichen, bringt auch nicht viel: Dort sieht man viel umgepflügten Acker und muss auch noch vor Gülle-Düngertraktoren flüchten. Nein, romantische Herbststimmung ist auf dem Lande nicht automatisch garantiert.

Diese Städte sind im Herbst am schönsten

Ganz anders in den Städten. In den Parkanlagen und Botanischen Gärten, aber auch an vielen Alleen der Innenstädte, hat man genau jene Laubbäume zu Tausenden gepflanzt, die das feurige Farbenspiel des Herbstes repräsentieren, von Rot über Orange bis Gelb: Amberbäume, Kanadischer Ahorn, Linden und Platanen.

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Und welche Städte in Europa bieten die beste Herbststimmung? Der Veranstalter Weloveholidays kann weiterhelfen. Der hat eine Hitparade der Herbstmetropolen aufgestellt. Verglichen wurden dafür zunächst die Anzahl der Parks und Grünflächen, wo man Drachen steigen lassen, durchs Herbstlaub rascheln, Kastanien sammeln und picknicken kann. Zusätzliche Kriterien waren die Anzahl der Cafés, die täglichen Sonnenstunden, die durchschnittlichen Temperaturen sowie die Anzahl herbstlicher Social-Media-Empfehlungen.

Auf Platz eins der Rangliste steht London – die britische Hauptstadt besteht zu 22 Prozent aus Parks und Grünflächen; zählt man die Privatgärten noch hinzu, sind es sogar 40 Prozent Grün. Highlights sind die tiefrot leuchtenden japanischen Ahornbäume im Kyoto Garden des Holland Parks, und im Richmond Park kann man frei laufende Hirsche und Rehe zwischen den Bäumen beobachten. Mit fast 3400 Cafés und einer durchschnittlichen Herbsttemperatur von 11,5 Grad ist London auch in anderen Kategorien Spitzenreiter.

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Auf Platz zwei landet Stockholm (37 Prozent Grün, 8,1 Grad), gefolgt von Prag (das mit seinen gut 1000 Cafés und milden zehn Grad punktet) und Berlin (22 Prozent Grün, 10,5 Grad, gut 1100 Cafés).

Falls das Wetter auf so einem Städtetrip im goldenen Oktober doch nicht mitspielt: Für gute Stimmung sorgen die günstigen Reisepreise der Nebensaison. Und Heißgetränke wie Pumpkin Spice Latte, die es nur zu dieser Jahreszeit gibt.

Kira Hanser ist verantwortliche Redakteurin im Ressort Stil, Leben und Reise. Sie berichtet über Freizeittrends, Tourismus, Reiseneuheiten, Outdoor und Mobilität, in der Heimat und in der Ferne.

Source: welt.de

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