„Unterwegs im Namen der Kaiserin“: Die Sisi in mir

Über Kaiserin Sisi kann man viel erzählen: von ihren geheimen Luxusreisen, dem rigiden Körperregime, ihren kulinarischen Kapriolen (Ochsenblut- und Veilcheneisdiät), ihrer Begeisterung für Heinrich Heine oder von der zwanghaften Kontrolle ihres posthumen Images, das ihr derart wichtig war, dass sie ab ihrem 30. Lebensjahr keine Fotos mehr von sich machen ließ. Sogar ein klinisch fragwürdiges Krankheitsbild, das sogenannte Sisi-Syndrom, ist nach der österreichischen Kaiserin benannt, eine Art hyperaktive Depression. In den vergangenen Jahren wurde Sisi popkulturell neu entdeckt, gegenwartsgemäß lag die Deutung als feministische Ikone nahe: Eine Burgtheater-Inszenierung ließ sie auf Gisele Pélicot und Rosa Parks treffen, in Karin Duves Roman Sisi erschien sie als disziplinierte Parforce-Reiterin, die Filme Corsage und Sisi & Ich zeigten eine selbstbestimmte Kaiserin.  

DepressionFilmFilmeHeineHeinrichKarinLuxusreisenMANParksRoman