„Unser verrückter Nachbar“ – Selenskyj reagiert wütend aufwärts russischen Raketenangriff

Erstmals setzt Russland offenbar eine Interkontinentalrakete ein. Die internationalen Reaktionen sprechen von einer Eskalation des Krieges. Der ukrainische Präsident Selenskyj meint, bei Putin Angst zu sehen.

Russland hat im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Kiew erstmals eine Interkontinentalrakete eingesetzt. Es habe sich um eine Rakete des Typs RS-26 Rubezh gehandelt. Zudem drohte Russland Polen mit einem Angriff: Die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa erklärte, die dortige neue US-Basis stehe auf der russischen Zielliste für eine mögliche Zerstörung. International stieß der Angriff auf teilweise erschütternde Reaktionen.

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„Putin benutzt Ukraine als Testgelände“, schreibt Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigte sich auf Twitter wütend: „Heute hat unser verrückter Nachbar einmal mehr sein wahres Gesicht gezeigt: seine Verachtung für Würde, Freiheit und das menschliche Leben selbst. Und vor allem seine Angst. Die Angst ist so überwältigend, dass sie eine Rakete nach der anderen abfeuern“, schrieb er auf X.

Es sei offensichtlich, dass Wladimir Putin die Ukraine als Testgelände benutze. Putin werde alles tun, damit er sein Nachbarland im Griff seiner Gewalt halte.

Britischer Verteidigungsminister wirft Putin Eskalation vor

Großbritanniens Verteidigungsminister John Healey wirft Russlands Präsidenten Putin eine Eskalation in der Ukraine vor. „Wir haben in den vergangenen Wochen eine sehr klare Eskalation von Putin und seinen Streitkräften gesehen“, sagte Healey im Parlament in London. Sie hätten ihre Angriffe auf die ukrainische Energieversorgung vor dem Winter sowie auf zivile Zentren ausgeweitet.

„Sie haben mindestens 10.000 nordkoreanische Soldaten an die Front geschickt. Und es gibt heute unbestätigte Medienberichte, dass Russland eine neue ballistische Rakete auf die Ukraine gefeuert hat, was sie unseres Wissens nach seit Monaten vorbereitet haben“, sagte Healey im Verteidigungsausschuss. Er sprach von einem ernsten Moment – die Frontlinie sei weniger stabil als zu jedem anderen Zeitpunkt seit Beginn der umfassenden Invasion.

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Warschau weist Vorwürfe entschieden zurück

Das Außenministerium in Warschau wies die Vorwürfe Russlands im Zusammenhang mit der neuen US-Raketenbasis in Polen entschieden zurück. Auf dem Stützpunkt befänden sich keinerlei Atomraketen, sagt ein Ministeriumssprecher. Die Basis sei zur Verteidigung und nicht für Angriffe gedacht.

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Drohungen Russlands würden lediglich ein Argument dafür liefern, die Luftabwehr Polens und der Nato zu stärken. Die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa hatte zuvor erklärt, die neue US-Basis werde die nukleare Gefahr insgesamt erhöhen und stehe auf der russischen Zielliste für eine mögliche Zerstörung, falls dies notwendig werden sollte.

Der Stützpunkt in Redzikowo in der Nähe der Ostseeküste wurde am 13. November in Dienst gestellt. Er ist Teil des umfassenderen Nato-Raketenschilds „Aegis Ashore“ zur Abwehr ballistischer Raketen mit kurzer und mittlerer Reichweite.

coh/dpa/Reuters

Source: welt.de

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