Union in NRW: Wüst, nicht wüst

Die Erleichterung über den Sieg bei den Kommunalwahlen in NRW war echt und tief. Es hatte in der CDU durchaus Zweifel gegeben, ob man angesichts der weitverbreiteten Unzufriedenheit mit der Regierung Merz, aber auch der täglich wachsenden Wut und Lust an der Systemsprengerei überhaupt noch die 30-Prozent-Marke würde halten können. Ausgerechnet dem unspektakulären Hendrik Wüst (50) – Sohn eines Handelsvertreters und einer Metzgerin aus Rhede im Münsterland – ist ein kleines politisches Wunder gelungen. Aus dem kessen, kühlen Wirtschaftsliberalen, der als Jungpolitiker Interviews in der rechtsnationalen Jungen Freiheit gab, ist ein wetterfester Landesvater geworden, dem die Leute laut Lokalpresse „Stabilität, Ruhe, Pragmatismus, Verzicht auf Säbelrasselei“ attestieren. Dabei bekam Wüst nichts geschenkt: Von den Spätfolgen der Ahrtaler Flutkatastrophe über die Schmerzen des Strukturwandels und die grauenhaften islamistischen Attentate bis zur Armutsmigration – in NRW ist der Ausnahmezustand das Normale.

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