Um Trump zu lieben? NFL tilgt Anti-Rassismus-Slogan

Um Trump zu lieben? NFL tilgt Anti-Rassismus-Slogan

Auf den Torpfosten der NFL prangt seit Jahren ein Slogan, der sich gegen Rassismus wendet. Im Super Bowl wird dieser nun nicht mehr zu sehen sein, stattdessen gibt es zwei neue Schriftzüge. Vieles deutet auf Opportunismus hin.

Als erster amtierender Präsident der USA wird Donald Trump den Super Bowl im Stadion verfolgen. Vor dem Finale zwischen den Kansas City Chiefs und den Philadelphia Eagles (10. Februar ab 0.30 Uhr, RTL/DAZN und im Liveticker auf WELT) bereiten sich NFL und Sicherheitsbehörden auf den hohen Besuch vor. Im Vorfeld von Trumps Visite in New Orleans ist nun eine bemerkenswerte Entscheidung der NFL-Verantwortlichen öffentlich geworden.

Wie „The Athletic“, das Sport-Portal der „New York Times“ berichtet, hat die Football-Liga sich dazu entschlossen, den Slogan „End Racism“ (übersetzt: Rassismus beenden) in der Endzone und an den Torpfosten zu entfernen. Beim Duell zwischen den Chiefs und den Eagles wird die Botschaft zum ersten Mal seit Februar 2021 nicht beim Super Bowl zu sehen sein. Stattdessen steht dort jetzt „Choose Love“ (übersetzt: Wähle Liebe). Auf der anderen Seite der Endzone prangt der Slogan „It Takes All of Us“ (übersetzt: Es braucht uns alle).

Brian McCarthy, NFL-Sprecher, erklärte gegenüber „The Athletic“, dass die Entscheidung auf der Sensibilität für die jüngsten Tragödien beruhe, darunter der Terroranschlag im French Quarter von New Orleans am 1. Januar, die verheerenden Waldbrände in der Gegend von Los Angeles und der tragische Flugzeugabsturz in Washington. „Wir waren überzeugt, dass es ein angemessenes Statement für das ist, was das Land in Anbetracht der jüngsten Tragödien kollektiv durchgemacht hat, und dass es als Inspiration dienen kann“, so McCarthy.

NFL will Trump offenbar nicht verärgern

Andere US-Medien wollen dagegen erfahren haben, dass die Tilgung der Anti-Rassismus-Botschaft sehr wohl als Reaktion auf Trumps politischen Kurs zu verstehen ist, um den neuen Präsidenten nicht zu verärgern. Dieser wird, so seine Ankündigung, als erstes US-Staatsoberhaupt am Sonntag selbst im Stadion beim Super Bowl sein.

Trump hatte nach seiner Amtseinführung unter anderem die Beurlaubung von Bundesbeamten angeordnet, die zuvor die Bemühungen der US-Regierung zur Förderung der Vielfalt beaufsichtigten. Der 78-Jährige widerrief eine 1965 unterzeichnete Durchführungsverordnung, die diskriminierende Einstellungs- und Beschäftigungspraktiken für private Auftragnehmer der Regierung verbot.

Lesen Sie auch

Seit dem Beginn von Trumps zweiter Amtszeit im vergangenen Monat haben viele große Unternehmen und Institutionen ihre Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration aufgegeben. Roger Goodell, Chef der NFL, wollte vor Journalisten nicht bestätigen, dass die Football-Liga ihre Bemühungen ebenfalls aufgibt. „Wir haben uns um Vielfalt bemüht, weil wir das Gefühl hatten, dass es das Richtige für die National Football League ist. Und wir werden diese Bemühungen fortsetzen, weil wir nicht nur überzeugt sind, sondern es uns selbst bewiesen haben, dass es die NFL besser macht.“

Lesen Sie auch

Die NFL hatte die Schriftzüge „End Racism“ und „It Takes All of Us“ einst nach der Ermordung von George Floyd durch einen Polizeibeamten in Minneapolis eingeführt.

Source: welt.de

American FootballChlebna-RouvenDonald (geb.1946)National Football League (NFL)NFLRassismusSuper BowltexttospeechTrump