Das britische Verteidigungsministerium beobachtet eine unterschwellige Mobilisierung in Russland. In seinem täglichen Geheimdienstupdate verweist das Ministerium auf russische Medienberichte, wonach Männer mit doppelter Staatsbürgerschaft, darunter der russischen, an der Ausreise gehindert worden seien – weil sie auf Mobilisierungslisten stünden.
Schon im Herbst warnten Oppositionelle, der von Russlands Präsident Wladimir Putin erlassene Mobilisierungserlass sei nicht aufgehoben worden und daher noch aktiv. Putins Sprecher Dmitri Peskow hatte diese Warnung zunächst als Formalie abgetan – vor einer Woche jedoch die Wirksamkeit des Dekrets bekräftigt.
Den britischen Angaben zufolge versucht die russische Regierung mit dieser Taktik, den Personalbedarf in der Truppe zu decken, ohne innenpolitischen Widerstand aufkommen zu lassen.
Leopard-Panzer aus dem Bestand des Panzerbataillons 203
Die 14 deutschen Leopard-Panzer für die Ukraine sollen aus dem Bestand des Panzerbataillons 203 der Panzerbrigade 21 der Bundeswehr kommen. Das berichtet das Westfalen-Blatt. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) besucht einem Sprecher zufolge am Mittwoch die Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten des Bataillons im nordrhein-westfälischen Augustdorf.
Weitere Meldungen des Tages:
- Das russische Unternehmen Fores, das Ausrüstung für Ölbohranlagen herstellt, hat Belohnungen auf die Zerstörung westlicher Panzer in der Ukraine ausgesetzt. Für den ersten zerstörten Leopard- oder Abrams-Panzer werde es fünf Millionen Rubel (knapp 66.000 Euro) auszahlen, teilte das Unternehmen mit.
- Russland erwägt, den Atomwaffenvertrag mit den USA auslaufen zu lassen. Laut dem russischen Vizeaußenminister Sergej Rjabkow ist es „ein sehr wahrscheinliches Szenario“, dass man den Atomwaffenvertrag mit den USA nach 2026 nicht mehr verlängern werde.
- Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Südkorea um direkte Militärhilfe für die Ukraine gebeten. In dem Land bestehe „ein dringender Bedarf an mehr Munition“, sagte Stoltenberg. Südkorea solle sein Verbot der Lieferung von Waffen in Konfliktgebiete überdenken
- Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hat angesichts des russischen Krieges gegen sein Nachbarland eine deutliche Erhöhung des Verteidigungsetats angekündigt. Polen werde 2023 vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts für seine Streitkräfte ausgeben.
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